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Vom Sammeln und Ordnen

Achim Hölter zum 60. Geburtstag gewidmet

Ferstl, Paul / Folie, Sandra / Leschanz, Christoph / Mallmann, Theresa / Syrovy, Daniel / Bachleitne
Erscheinungsjahr: 2022
CHF 65,30
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783896937674
Sprache: Englisch
Umfang: 334
Format (T/L/B): 22.0 x 15.0 cm

Beschreibung

Sammeln und Ordnen sind feste Bestandteile der wissenschaftlichen Tätigkeit von Komparatist*innen, ganz alltäglich beim Anlegen und Benutzen materieller Sammlungen, oder bei der Ausarbeitung und Anwendung von Wissensordnungen und Systematiken. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten, die im Vergleich von Texten, Literaturen, anderen Künsten, aber auch bei der Gegenüberstellung literaturwissenschaftlicher Praktiken und Methoden zutage treten, müssen, sofern man sie typologisch oder als Teil größerer Zusammenhänge versteht, zugeordnet und klassifiziert werden. Solche Klassifikationen nicht bloß zu übernehmen, sondern sie zu hinterfragen und zum Gegenstand der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit zu machen, ist spätestens seit der breiten Rezeption von Michel Foucaults Die Ordnung der Dinge ein Schwerpunkt in der Reflexion über die Arbeitsweisen der Geisteswissenschaften. Natürlich haben Wissensordnungen ihrerseits wiederum direkte Auswirkungen auf die praktisch-materielle Dimension von Sammlungen. Die Formen von Bibliotheken, Archiven, Registern, Katalogen und Verzeichnissen und unser Suchen und Finden stehen in engstem Zusammenhang – im Literaturarchiv der ÖNB, in der Berliner StaBi, in Niklas Luhmanns Zettelkasten, im Internet. Achim Hölter, der sich seine ganze akademische Karriere hindurch mit Fragestellungen beschäftigt hat, die in den Bereich „Sammeln und Ordnen“ fallen, könnte allein mit seinen Publikationen und Forschungsinteressen beinah als Systematik, zumindest jedoch als roter Faden durch den Fragekomplex dienen. Ob es sich um die flexible Klassifikation einer motivgeschichtlichen Studie, wie in der Habilitationsschrift Die Invaliden handelt oder die praktische Arbeit an Archiv- und Bibliotheksbeständen, wie zuletzt im Großprojekt der Rekonstruktion von Ludwig Tiecks „protokomparatistischer“ Bibliothek. Mit dem vorliegenden Band wird ihm eine Sammlung von Aufsätzen zu diesem Themenkreis zum 60. Geburtstag gewidmet.

Inhalt

DANIEL SYROVY: Einleitung: Vom Sammeln und Ordnen LOTHAR BLUHM: Im Bücherregal links von meinem Schreibtisch. Achim Hölter zum Sechzigsten STEFAN ALKER-WINDBICHLER: Nicht am Platz. Über Bibliotheken und Abwesenheit PAUL FERSTL / THERESA MALLMANN: Sammlung – Zerstreuung – Neuordnung: Die Versteigerung der Bibliothek Ludwig Tiecks in den Briefen Adolf Ashers an Antonio Panizzi STEFAN KUTZENBERGER: „Er sammelte nichts Wertvolles“ – Egon Schiele als Sammler und Leser WILHELM HEMECKER / NICOLAS PAULUS: Sigmund Freud und „die Abenteuerlust des Sammlers“ MONIKA SCHMITZ-EMANS: Gesammelte Zeiten und ihre Ordnungen: Gerhard Roths „fraktaler Bericht“ über das Wiener Uhrenmuseum GERNOT WIMMER: General Stumms Besuch der Staatsbibliothek. Eine Suche nach dem ‚schönsten Gedanken von der Welt‘ WALTER WAGNER: Alberto Manguel oder Die Bibliothek als Ökosystem KATHARINA EDTSTADLER: Das Sammeln von Literatur in anderen Wissensordnungen: Ein komparatistischer Blick auf Karl Hansens Lesebuch für Ärzte (1950) ELENA AGAZZI: Nora Krugs Heimat. Ein deutsches Familienalbum (2018). Fotoalbum, Collage, Objektsammlung und Zeichnung zwischen Erinnerungsdiskurs und rekonstruierter Geschichte MARTIN SEXL: Unsichtbares sammeln – Eine Praxeologie der Situationskunst GERALD SOMMER: ‚Nachrichten‘ aus aller Welt und ihre Wegmarken oder Heimito von Doderers ‚fressender‘ Blick in die Zeitungen SANDRA FOLIE: Sammeln und Ordnen digital – Spuren einer Kultur der Erinnerung in einer Kultur der Aufmerksamkeit. Überlegungen zu den Potentialen der Wayback Machine und der Wikipedia für die komparatistische Forschung CHRISTOPH LESCHANZ: Der Nationalstaat als überholte Ordnungskategorie im Zeitalter der Weltliteratur? Ein methodischer Vorschlag zur Abgrenzung verschiedener literarischer Felder als Alternative KEYVAN SARKHOSH: No Risk, No Fun: Vom Schauen, Sammeln, Besprechen und Bewerten richtig schlechter Filme SOPHIE MAYR: Auswählen – Ordnen – Einkleben. Die Biografie als Fotoalbum, betrachtet am Beispiel Ingeborg Bachmanns NORBERT BACHLEITNER: Ordnen und Sammeln als grundlegende Operationen der Übersetzungskritik. Am Beispiel von historischen Dickens-, Flaubert- und Baudelaire-Übersetzungen Autorinnen und Autoren

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