Beschreibung
Die 'Zeitschrift für Kultur- und Kollektivwissenschaft' ist ein Forum, das auf der Grundlage der Kulturwissenschaft eine Kollektivwissenschaft entwickeln möchte. Diese angestrebte neue Disziplin lenkt den Blick auf das Kollektiv als Kulturträger und dient damit zum einen der praktischen Kulturforschung und gewährt zum anderen neuartige Einblicke in das Wesen des Sozialen. Der weit gefasste Begriff des Kollektivs tritt an die Stelle der traditionellen Gruppen- und Gesellschaftskonzepte und macht bisher verborgene Schichten menschlicher Gemeinschaftlichkeit zugänglich. Die Zeitschrift erscheint zweimal jährlich, wobei sich Themen- und Tagungshefte abwechseln. Heft 8/1 widmet sich aus sozialwissenschaftlichen und philosophischen Perspektiven den Grundlagen von Solidarität und Loyalität. Politisch werden beide Termini nahezu inflationär häufig rhetorisch verwendet, um politisch zu mobilisieren oder zu legitimieren. Als Phänomene und Begrifflichkeiten stehen sie für das komplexe Wechselspiel aus affektiver Bindung an Kollektive, denen sich Menschen zugehörig fühlen, und vernunftmäßigen Erwägungen, welche Mitgliedschaften Schutz und Unterstützung versprechen.
Autorenportrait
Jan-Christoph Marschelke, geb. 1980, ist Geschäftsführer der Forschungsstelle Kultur- und Kollektivwissenschaft der Universität Regensburg. Er lehrt und forscht zu kultur- und sozialtheoretischen Perspektiven auf Kollektivität, Interkulturalität und Recht. Danaë Simmermacher (Dr. phil.), geb. 1982, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrkraft für besondere Aufgaben am Seminar für Philosophie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Politische Philosophie und Sozialphilosophie der Gegenwart sowie das Naturrecht des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, insbesondere der Iberische Humanismus.