Beschreibung
Zurückblickend auf die frühe Zeit des bürgerlichen Internationalismus inmitten einer Epoche, die europaweit maßgeblich vom Gedanken des Nationalismus geprägt war, gibt Alwin Hanschmidt einen Überblick über Ideen, Formen und Organisierungsversuche des Internationalismus der demokratisch-republikanisch gesinnten bürgerlichen Linken von der Französischen Revolution bis ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts hinein, wobei dessen ideengeschichtliche Seite im Selbstverständnis und Verhältnis zu Nationalismus, Liberalismus sowie Sozialismus berücksichtigt, aber der organisationsgeschichtlichen Perspektive untergeordnet wird. Zumindest bis zur Jahrhundertmitte hinsichtlich der Mittel bei der Demokratie ein Mäßigungsprozess einsetzte, beschränkte sich der Internationalismus der bürgerlichen Demokratie keineswegs darauf, seinen Einfluss über den Weg der Reform gültig zu machen: Vielmehr waren seine wichtigsten Instrumente Insurgentismus und Revolution.
Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, bietet Hanschmidt Ansätze zur Analyse und Beurteilung dieser zwar facettenreichen, wirkungsgeschichtlich aber relativ wenig manifesten Seite des bürgerlichen demokratischen Radikalismus in Europa.