Beschreibung
Wie lassen sich Luthers Auseinandersetzung und sein Bruch mit der römischen Kirche in dem von Zeitgenossen empfundenen Zusammenhang von allgemeiner Politik, Kirchenpolitik, Territorialpolitik und Reichsverfassungspolitik vor allem als rechtlich-politisches Phänomen erfassen? Geleitet von dieser Fragestellung beleuchtet Wilhelm Borth wichtige Geschehnisse der Reformationsgeschichte wie beispielsweise die Lutherschutzpolitik Friedrichs des Weisen, den Wormser Reichstag oder die Entstehung der Konfessionsspaltung neu. Um eine historisch adäquate Erklärung der besonderen Voraussetzungen und der rechtlich-politischen Verlaufsformen zu geben, die sozusagen das geschichtliche Medium bildeten, in dem sich der Fall Luther im Untersuchungszeitraum entwickelte, werden die Methoden der traditionellen landesherrlichen Kirchenpolitik, aber auch reichsrechtliche und allgemeinpolitische Tastbestände herausgestellt, die bei der Entwicklung der Luthersache wirksam wurden. So lässt sich die selbstverständliche Überlagerung des Glaubensproblems durch außerkirchliche Kräfte aufzeigen.