Beschreibung
Wenn Schuld und Sühne ein Leben zerstören 'Vielleicht, so dachte er, war Gott doch tot. Erschlagen bei den Kämpfen um Breslau, verhungert auf einer Kellerstufe im Lager von Ketschendorf, erfroren im zugigen Viehwaggon gen Osten oder in einer einsamen sibirischen Winternacht, in der der Wind um die Baracken heulte.' Winter 1945. Um sie vor marodierenden Soldaten und einer drohenden Vergewaltigung zu schützen, mauert ein Fünfzehnjähriger seine Schwester im Keller eines Bauernhauses ein. Dann wird er verhaftet. Während er sich noch der ersten Deportation durch Flucht entziehen kann, erlebt der Kindersoldat in verschiedenen Fronteinsätzen die Gräuel des Krieges hautnah mit. Sein Versuch, sich zum Heimatdorf durchzuschlagen misslingt letztendlich kurz vor dem Ziel Andreas H. Apelt erspart seinem Helden nichts: Er durchleidet das Kriegsende und die sowjetische Kriegsgefangenschaft in all den schrecklichen Facetten und kann nie mehr ein normales Leben führen. So erschütternd, dass einem beim Lesen der Atem stockt.
Autorenportrait
Andreas H. Apelt, geb. 1958 in Luckau/Brandenburg, gelernter Forstarbeiter, vor und nach dem Studium der Geschichte/Germanistik Arbeit in verschiedenen Berufen, Promotion Politikwissenschaft. Autor und Herausgeber zahlreicher Romane und Sachbücher zur DDR-, NS- und Zeitgeschichte, u. a. zuletzt im Mitteldeutschen Verlag erschienen »Pappelallee« (2014), »Hitlers letzte Armee: Kinder und Jugendliche im Kriegseinsatz« (2015).