Beschreibung
Vor nicht allzu langer Zeit brachte ein Schreibzeug die Wissenschaft dazu, fröhlich zu werden. So zumindest war die Sichtweise vieler Medienhistoriker, die in Friedrich Nietzsches freigeistiger Phase und in seiner lakonischen Hinwendung zur Kulturkritik eine technische Bedingung seiner Philosophie sahen. In seinem Essay geht Wladimir Velminski der Fröhlichkeit der medialen Regime nach - von der maschinellen Ideengenerierung des 19. Jahrhunderts zur kybernetisierten Montierung des Menschen und algorith- misierten Kreativitätstechniken des 20. Jahrhunderts - deren Optimierungsattribute von ideologischen Impulsen durchdrungen sind und die gerade in totalitären Anordnungen auf vehementen Widerstand stoßen.
Autorenportrait
Wladimir Velminski, 1976 in Duschanbe (UdSSR) geboren, studierte Mathematik, Physik, Slawistik und Kulturwissenschaft in Berlin und Moskau. 2008 promovierte er in Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Neben seiner Tätigkeit als Leiter des Fachbereichs »Geschichte und Theorie medialer Regime in Osteuropa« an der Bauhaus Universität Weimar, verfasste er zahlreiche Publikationen zur Kulturgeschichte Osteuropas.