Beschreibung
Die Liebe zur Antike und ihr Fortleben in den Artefakten und Ereignissen der Gegenwart sind das vorherrschende Thema von Thomas Böhme neuen Gedichtband. Seine Zeitrechnung beginnt aber schon mit der Kreidezeit, die in den großen Schöpfungsmythos eingebettet ist. Die Gefährdung der Welt durch Hybris und Geschichtsvergessenheit empfindet Böhme als Schönheitsschmerz, der seinen deutlichsten Ausdruck in den Wandlungen der Orpheus-Sage erfährt. Als Gegenspieler droht der blutrünstige Mars dem Menschen, der sich wie eh und je in einer Zeit „Zwischen den Kriegen“ wähnt. Statt lähmende Angst zu verbreiten, setzt Böhme Hoffnung auf die sinnstiftende Lust zu leben, wie sie Epikur gelehrt hat, und auf das Wunderbare, dem er überall, ob in Leipzig, Berlin-Charlottenburg, an einem Badesee oder in Paris begegnet. Den Schluss bildet eine nachgetragene Liebeserklärung an die Mutter, der er alles verdankt, ohne es ihr jemals gesagt zu haben.