Beschreibung
Mit sonnengöttlichen Helioszweigen öffnet Tamara Labas uns eine malerische Welt voll berauschter, würziger, farbenfroher Sinneseindrücke. Sie ist zugleich durchtränkt von einer mysteriös-düsteren, vielschichtigen Stimmung. So thront aus einer Steinruine eine junge Aleppokiefer wie ein Mahnmal. Auch die unbeschwerte Kindheit wird von Albträumen geplagt. Den Mädchen band man früher weiße Schleifchen in das Haar, Wolkenschwärme migrieren, ein Hagebuttenstrauch wird vor eine prachtvolle Terrasse verpflanzt und mit Wurzeln aus der Muttererde gezogen. Eine wabernde Atmosphäre aus Vergangenem, Beständigem, Sich-Veränderndem, Miteinander-Ringendem und Zweifelndem. Wie ein unterirdischer Fluss fließt Blut durch die Gedichte, ein Schutz für den Himmel wird ausgerufen, aber auch beobachtet, wie sich Leben zwischen den widrigen Steinplatten durchzwängt. Es scheint, als stünde man vor einem Abgrund, der uns in die Hölle und das Paradies des Lebens blicken lässt.