Beschreibung
Aby Warburg (1866-1929) war ein Außenseiter des Wissenschaftsbetriebs und ist als Begründer einer interdisziplinären Bildforschung doch zum wirkmächtigsten Anreger der neueren Kulturwissenschaften geworden. Im Anschluss an Jacob Burckhardt und Friedrich Nietzsche beschäftigte er sich mit dem künstlerischen Niederschlag von Emotionen in sogenannten Pathosformeln und überwand eine tiefe Lebenskrise durch die wissenschaftliche Einsicht in die Dynamik der Kultur der Hopi-Indianer. In seinen letzten Lebensjahren arbeitete Warburg an einem Atlas der Erinnerung, der um Schlüsselmotive des menschlichen Ausdrucks von der Antike bis zur Gegenwart kreist. Sich selbst hat Warburg einmal als ''Psychohistoriker'' bezeichnet und damit die seelischen Spannungen in den Kulturen zum eigentlichen Gegenstand seiner Forschung erklärt.
Autorenportrait
Kurt W. Forster unterrichtete an der Stanford University, am MIT, der ETH Zürich und war Gründungsdirektor des Getty Research Institutes in Los Angeles.