Beschreibung
Die Dialektik von Globalisierung und Nationalismus, betrachtet aus der Perspektive diskursanalytischer Forschung.Die Entwicklung ökonomischer, medialer und kultureller Phänomene zu globalen Prozessen ist nicht aufzuhalten. Ebenso unvermeidbar scheint die zunehmende Rückbesinnung auf kleinere und kleinste identitätsstiftende Einheiten – Gruppe, Ethnie, Nation. Die Wechselwirkung dieser beiden Erscheinungen muss als eine dialektische beschrieben werden: die Konjunktur der Herkunftsmächte dient ebenso dem Schutz vor der Globalisierung wie dem flexiblen Umgang mit ihr, sie wird als Option der Zugehörigkeit im disembedding der Weltgesellschaft aufgehoben. Die Beiträge des Sammelbands legen dar, wie diese Dialektik aus diskursanalytischer Perspektive zu beschreiben ist. Anhand der Reizthemen Arbeitslosigkeit und Neutralität von Staaten werden die diskursiven Mechanismen freigelegt, die die Konstruktion nationaler und supranationaler Identität bestimmen.
Autorenportrait
Ruth Wodak ist Professorin für Angewandte Sprachwissenschaft an der Universität Wien. Christoph Ludwig ist Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Diskurs, Politik, Identität von Ruth Wodak.