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Nivellierung, Prinzipialisierung und Revolutionierung von Erfahrung

Formen neuzeitlichen Denkens, aus dem Zusammenhang zwischen Descartes und Hegel

Erscheinungsjahr: 2006
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783826033056
Sprache: Deutsch
Umfang: 192
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Die Geschichte der Philosophie zeigt unterschiedlich prägnante Gebilde. Von einigen aus sieht man weit genug, um kulturhistorische Ereignisse, aber auch naturwissenschaftliches Geschehen über einige Jahrhunderte hinweg ganz ordentlich denken zu können. In der Gegenwart kann es naheliegend sein, auf das System Descartes' als hinreichend festen Ansatzpunkt zu blicken. Denn hier ist ein Werk, das breit bekannt gewordene methodische Schritte enthält, aus dem heraus aber ebenso in ihm noch unentfaltet eingeschlossene Figuren entwickelt werden können. Es lässt sich womöglich zeigen: Jene Schritte und diese Figuren zusammengehalten sind die Formen neuzeitlichen Denkens. Und dies Zusammenhalten ist das neuzeitliche Denken. Versucht man, die Formen neuzeitlichen Denkens aus den Cartesischen Texten herauszuheben und unmittelbar sowie in fortgeschrittener Entfaltung in weiteren Denkern der Neuzeit wiederzufinden, so zeigt sich: Jenes Herausarbeiten und dieses Wiederfinden, beides scheint auf immanente Weise nur in dialektischem Vorgehen im Sinne Hegels möglich. Von Hegel her aber sieht man bei Descartes selbst Gedankenfiguren auftreten, die ausschließlich dialektisch fassbar sind. Der Unterschied zwischen diesen Formen und jenen, welche die offizielle Wirkungsgeschichte Descartes' dominieren, ist so groß, dass das ganze neuzeitliche Denken hineinpassen könnte. Um große Linien dieses Denkens zu benennen, kann man zu den Worten 'Nivellierung', 'Prinzipialisierung' und 'Revolutionierung' greifen. Nivellierung: Striktes Methodenbewusstsein, verknüpft mit rasch vorgenommener Stabilisierung der Resultate großer metaphysischer Überlegung, dies bringt enorme Vergleichgültigung von Erfahrungsformen und deren Gegenständen mit sich. Prinzipialisierung: Tritt das Ich ins Zentrum des Denkens, so liegt der Schritt zu ihm als einer transzendentalphilosophisch-seinsfrei zu setzenden Größe immer bereits ganz nahe. Revolutionierung: Wird Zweifel als metaphysische Grundform, jeder Gedanke als sich aufspaltend in Klarheit und Wahrheit, Denken selbst als exlusiv-inklusiv gedacht, da ist dialektische Verflüssigung von Gegensätzen und endlichen Erfahrungsformen bereits da. So reich sind die Formen neuzeitlichen Denkens. Und so systematisch fassbar.

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