Beschreibung
Verräter, Justizopfer, Zerstörer des Alten Reiches oder Friedensgeneral? - Das Spektrum dieser unterschiedlichen Interpretationen reflektiert zugleich die Faszination, die von Albrecht von Wallenstein (1583-1634) ausging und bis in die Gegenwart hinein anhält. Die Studie untersucht die Wallenstein-Historiographie von Friedrich von Schillers "Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs" (1791/93) bis zu Leopold von Rankes "Geschichte Wallensteins" (1869) auf ihre Impulse, Traditionsstränge, Zäsuren und Veränderungen. Zeitlich angesiedelt im Schnittpunkt zwischen nationalstaatlicher Einigung und Entstehung der modernen Geschichtswissenschaft, erfolgt die Analyse anhand ausgewählter Geschichtswerke unter Einbeziehung historiographiegeschichtlicher, geschichtstheoretischer und literaturwissenschaftlicher Fragestellungen.