Beschreibung
Um anhand der Zeugnisse der miterlebenden Generation ein möglichst umfassendes Bild der Heidelberger Dozenten und Studenten, die alleine als „akademische Welt“ begriffen werden, in den Jahren von 1885 bis 1914 zu entwerfen und so ein Stück deutscher Kulturgeschichte aufzuzeigen, greift Helene Tompert aus der Vielzahl autobiographischer Quellen diejenigen heraus, welche die charakteristischen lokalen Lebens- und Denkweisen berücksichtigen, darüber hinaus Beiträge und Erinnerungen ehemaliger Heidelberger Studenten, Adressbücher, Vorlesungsverzeichnisse, Gesetze und Verordnungen der Universität Heidelberg. Bei der Auswertung der Selbstbiographien wird als historisch wertvoll nicht das erachtet, was der Verfasser gibt oder geben will, sondern was er absichtslos von den Gewohnheiten und Anschauungen seiner Zeitgenossen erwähnt und verrät. So nur lassen sich Entwicklungstendenzen eines Zeitalters mit all den kleinen Zügen seiner Eigenart erfassen und Lebenshaltung sowie Denkweise einzelner Bevölkerungsschichten oder Berufsstände veranschaulichen.