Beschreibung
Auf Grundlage der Durchsicht von 16 260 Pariser Zeitungen zeigt Klaus Malettke das Auf und Ab in den Stellungnahmen der Pariser Presse zu Bismarcks Innen- und Außenpolitik auf und geht der Frage nach, ob und inwieweit die Pariser Zeitungen im Zeitraum von 1862 bis 1866 zur Entstehung der im Ausland verbreiteten Auffassung von Bismarck als dem bei "aller Leistung. großen und gewaltigen Bösewicht" beigetragen hat. Waren die Stellungnahmen zu Bismarcks außen- und innenpolitischen Maßnahmen schon seit seiner Berufung zum leitenden preußischen Staatsminister negativ oder wurden sie erst allmählich ablehnend? Welche Bedeutung hatten bismarckfreundliche Kommentare? Bestanden Beziehungen zwischen den Kommentaren zu Bismarcks Vorgehen im preußischen Verfassungskonflikt und den Stellungnahmen zu seinen außenpolitischen Maßnahmen? Welche Rolle spielte das Nationalitätenprinzip bei der Beurteilung der preußischen Politik in der polnischen, der schleswig-holsteinischen und in der deutschen Frage? Inwieweit erkannte man Bismarcks Taktik bei der Lösung der sich ihm stellenden außen- und innenpolitischen Probleme? Wie beurteilte man sein Verhältnis zu Österreich, Russland und zu Frankreich? In welchem Maße bedienten sich die französische Regierung und ihr nahestehende Kreise der Presse als politischen Instruments? Das vorliegende Werk versucht sich diesem weiten Fragenkomplex zu stellen.