Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,3, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie sieht Kinderalltag zwischen grauen Mietskasernen aus?, ist eine der Fragen, die sich stellt, wenn man an die Kinder aus der Arbeiterklasse denkt. Vor 90 Jahren sah dieser Alltag grundlegend anders aus als heute, wo die Kinder vor dem Fernseher oder dem PC geparkt werden, wenn die Eltern arbeiten müssen. Nach dem ersten Weltkrieg gestaltete sich dies für die Kinder aus der Arbeiterklasse anders. Wenn die Eltern sozialdemokratisch geprägt waren, wurde zumeist versucht die Kinder nicht sich selbst zu überlassen, sondern sie anderweitig unterzubringen, wie z.B. in Arbeiterturnvereinen oder den ersten Elterninitiativen, die sich nach dem Krieg entwickelt hatten. Dies geschah, da sich im sozialdemokratischen Milieu die Position durchsetzte, dass es wichtig sei, einen Gegenpol zur bürgerlichen Schule und deren Folgen zu setzen. Nicht nur für, sondern auch wie das Leben sollten wir lernen, ist eine der bekanntesten Aussagen Löwensteins bezüglich der Bewegung der Kinderfreunde. Die Aussage macht die Zielsetzung der Bewegung deutlich: die Untergliederungen der Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde stellten das gemeinsame Erleben in den Vordergrund, um den Kindern und Jugendlichen einen Gegenpol zu den Erlebnissen in der bürgerlich geprägten Schule, den grauen Mietskasernen und der Großstadt zu bieten. Ebenso bezweckten die Gründer der Kinderfreunde den Kindern und Jugendlichen, zumeist aus den Großstädten, Freiräume zur altersgerechten Entwicklung zu ermöglichen. Um das pädagogische Konzept der Kinderfreundebewegung in Deutschland nachvollziehen zu können, werde ich zunächst die gesellschaftliche Situation in der Nachkriegszeit nach dem ersten Weltkrieg bis 1933 (einschließlich der Abwicklung der Kinderfreunde) skizzieren, um im Anschluss daran die Entstehung der Kinderfreundebewegung erläutern zu können und letztlich kritisch deren pädagogisches Konzept betrachten zu können. Zugunsten der Übersicht werde ich die männliche Form bei Subjekten verwenden und meine damit stets beide Geschlechter, außer es ist explizit erwähnt.