Beschreibung
Diese Arbeit untersucht anhand der Vergewaltigungshauptstadt der Welt Südafrika die Ursachen und Folgen von Vergewaltigungen. Insbesondere das Zusammentreffen von historischen und aktuellen gesellschaftlichen Missständen wie der Integration von Gewalt in das tägliche Leben führt zu einem Klima, das die Begehung von Vergewaltigungen fördert. Ein Blick auf die individuell-psychischen Wurzeln erklärt darüber hinaus, warum einige Männer vergewaltigen, andere dagegen nicht. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht jedoch das Opfer: Welche Auswirkungen bringt die Tat für das Opfer mit sich? Zunächst existieren die unmittelbaren physischen, psychischen und psycho-sozialen Viktimisationsfaktoren. Hinzu tritt infolge von Stigmatisierungsprozessen der Umwelt eine sekundäre Viktimisierung. Zu beanstanden sind insbesondere das Verhalten der Polizei, der Ärzte und der Justiz. Die Arbeit geht über die übliche Klassifizierung in primär und sekundär hinaus und beschreibt zusätzlich eine tertiäre Viktimisierung der Opfer. Letztere wird in der Gefahr einer HIV-Ansteckung gesehen. Die Zusammenhänge zwischen der Sexualstraftat und HIV fanden trotz ihrer großen Bedeutung bisher nur wenig Beachtung.
Autorenportrait
Die Autorin: Stefanie Röhrs wurde 1977 in Verden geboren. Im Jahr 1996 begann sie das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, wo sie 2002 das Erste juristische Staatsexamen ablegte. Im Anschluss daran arbeitete die Autorin für mehrere Monate im Internationalen Sekretariat von Amnesty International in London. Im Rahmen der Tätigkeit im dortigen Afrika-Team entstand die Idee für dieses Buch. Zu Forschungszwecken reiste die Autorin 2003 nach Kapstadt, wo sie an der University of Cape Town arbeitete.