Beschreibung
Die Autorin analysiert den demythologisierenden Gestus Elfriede Jelineks, der darauf hinausläuft, die «Unschuld der Dinge» in Frage zu stellen und den von literarischen, medialen, philosophischen und gesellschaftlichen Diskursen konstruierten Mythen die ihnen «gestohlene» Geschichte zurückzugeben. Nach der Präsentation einiger Mythostheorien, unter denen der semiologischen Theorie von Roland Barthes eine besondere Bedeutung zukommt, erfolgt die Analyse von ausgewählten Prosatexten Jelineks. Es wurden acht Mythen bzw. mythische Komplexe herausgearbeitet: Familie, Frau, Mann, Liebe, Sex, Natur, Heimat und Musik. In Jelineks Optik erscheinen die im kollektiven Bewußtsein präsenten, mythisch geprägten Vorstellungen als Konstrukte politisch-ideologischen Charakters, hinter denen Macht, Gewinnsucht und Gewalt stecken. Im Laufe der Analyse wird stets auf die bei Jelinek mit der Bekämpfung der Mythologeme einhergehende Sprachkritik hingewiesen.
Autorenportrait
Die Autorin: Monika Szczepaniak, geboren 1967 in Gorlice (Polen). Von 1986 bis 1992 Studium der Germanistik an der Pädagogischen Hochschule Rzeszów (1989 Teilstudium an der Pädagogischen Hochschule Erfurt). Seit 1992 als Assistentin am Lehrstuhl für Germanistik der Pädagogischen Hochschule Rzeszów.