Beschreibung
Der Band vereint verstreute Texte, in denen Jean-Luc Nancy sich mit dem Themenfeld von Körper und Leib beschäftigt. Mal fragmentarisch verdichtet, mal in genauen philosophischen Lektüren und Beobachtungen betrachtet er den Körper aus dem Blickwinkel der sexuellen Lust oder des Medizinischen, in seiner Grenzfunktion zwischen Innen und Außen, dann liest er René Descartes über das Verhältnis zwischen Körper, Geist und Seele oder stellt Überlegungen zur ästhetischen Lust 'am Rande der Funktion Kunst' an. Immer wieder aber steht der Tanz im Zentrum, als Trennung und Loslösung, als Geburt des Körpers und des Sinns, als unablässige Entwicklung, 'Körper, Markstrang, um eine Leere gekrümmt, Embryo, über nichts gebeugt, eingewickelt, sich entwickelnd'. Der tanzende Körper ist ein Körper, der sich von sich trennt, um zu sich zu finden, der seine Form verlässt, um eine neue einzugehen, der einen Ort aufgibt, um einen anderen einzunehmen.
Autorenportrait
Jean-Luc Nancy (1940-2021) gilt als einer der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart. Er lehrte bis zu seiner Emeritierung Philosophie an der Université Marc Bloch in Straßburg und hatte Gastprofessuren in Berkeley, Irvine, San Diego und Berlin inne. Sein vielfältiges Werk umfasst Arbeiten zur Ontologie der Gemeinschaft, Studien zur Metamorphose des Sinns und zu den Künsten, Abhandlungen zur Bildtheorie, aber auch zu politischen und religiösen Aspekten im Kontext aktueller Entwicklungen.
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