Beschreibung
Vermittelt über Modelle und Diagramme, die Vorgänge einer relationalen Verbundenheit in räumlichen Feldern darstellen, entstehen in der Architektur Raumkonzepte, die eine objektbezogene Entwurfsauffassung um immaterielle Relationen und Interaktionen erweitern. Die mit dem Begriff und dem Konzept des Feldes verbundenen Transformationen des gestalterischen und architektonischen Handelns in der Gegenwart verbinden eine Wissensgeschichte der Architektur mit der frühen Elektrizitätsforschung des 18. Jahrhunderts, mit dem naturwissenschaftlich geprägten Feldbegriff von Michael Faraday und James Clerk Maxwell im 19. Jahrhundert, wie auch mit kulturwissenschaftlichen Feldkonzepten des 20. Jahrhunderts von Ernst Cassirer, Kurt Lewin oder Pierre Bourdieu. Eine historische Untersuchung der Transformationen, die die Denkfigur des Feldes zwischen Natur- und Kulturwissenschaften bis zur Architektur durchlaufen hat, nimmt die Modelle, Bildtechniken und Raumkonzepte des Feldes genauer in den Blick, um ihren Beitrag zur Wissensgeschichte der Architektur erkennen zu können.
Autorenportrait
Daniel Gethmann ist Professor für Kulturwissenschaft und Entwurfstheorie am Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der Technischen Universität Graz. Seine derzeitigen Lehr- und Forschungsthemen sind Auditive Kultur, kulturwissenschaftliche Architekturforschung, Medientheorie und Geschichte und Theorie der Kulturtechniken.