Beschreibung
Das Hohelied aus dem Alten Testament ist das Lied der Lieder, das High Noon aller Liebesbriefe. In verschiedenen, ursprünglich selbstständigen songs wird die Liebe zwischen Mann und Frau besungen. Sie kommt unmissverständlich in ihrer erotischen Dimension zu Wort. Mann und Frau verlieben sich ineinander, verbinden sich, verlieren sich und suchen sich in neuer Zärtlichkeit. Sie sind verrückt vor Liebe und erfinden ständig neue Bilder, ihrer Liebe Ausdruck zu verleihen. Dort, wo es um Liebe geht, geht es aus christlicher Sicht immer auch um Gott, denn Gott ist die Liebe (vgl. 1 Joh 4,8.16). So glauben christliche Eheleute, dass sie in ihrer Liebe zueinander nicht nur auf die Liebe Gottes verweisen, sondern an der bis zum Kreuz gehenden treuen Liebe Gottes teilhaben. Die vorliegende Neuübersetzung des Hohenliedes basiert auf der Nova Vulgata. Diese wiederum ist keineswegs mit der Vulgata, der lateinischen Bibelübersetzung des Hieronymus, zu verwechseln. Im Auftrag des Zweiten Vatikanischen Konzils erstellt, ist die Nova Vulgata Ergebnis modernster Textkritik und stellt insgesamt den Normtext, die editio typica, bereit, den es allenthalben zu beachten gilt.
Autorenportrait
Univ.-Prof. Dr. Manfred Gerwing, geb. 1954, Studium u.a. der Katholischen Theologie, Philosophie und Geschichte in Münster und Bochum, 1990 Ernennung zum ord. Professor am Ehe- und Familieninstitut in Kerkrade (NL), seit 2003 Leiter des IfL (Essen-Werden) und Professor an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.