Erst seit wenigen Jahren ist das im Nordwesten Namibias gelegene Kaokoland wieder ungehindert zu bereisen. Vor allem für den Nordosten des Kaokolandes existieren daher nur wenige zuverlässige Angaben zur Entwicklung von Relief und Lockermaterialdecken (Regolithe). Dies war bedauerlich, weil dieses Gebiet zu den vielgestaltigsten und genetisch kompliziertesten Teilräumen der Randschwellenregion gehört. Die Sonderstellung des nordöstlichen Kaokolandes zeigt sich u.a. in • der Stockwerksgliederung des Reliefs, • einem die Randschwelle querenden Fluss, • epigenetisch angelegten Tälern, • einer starken petrographischen Differenzierung und • sehr unterschiedlichen Regolithdecken. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Reliefgenese für den Zeitraum nach dem Zerfall Gondwanas zu klären. Die Entwicklung des Reliefs wird hierbei mit dem Stockwerkbau, der Genese des Gewässernetzes und der Bildung der Regolithdeken verbunden. Da es sich um die erste zusammenhängende Bearbeitung des nordöstlichen Kaokolandes handelt, gehen der geomorphologischen Analyse Untersuchungen zur naturräumlichen Gliederung voraus.

Heinz Sander, geb. 1963 in Leverkusen; an der Universität zu Köln; Lehramtsstudium für Geographie und Germanistik, 1993 Promotion (Dr. phil.) und 2003 Habilitation, 1990–95 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut; 1995–98 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kölner Sonderforschungsbereich „Kultur- und Landschaftswandel im ariden Afrika“; 1999–2001 Habilitationsstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft; 2003–04 Vertretung der Professur für Physische Geographie an der Universität Passau.

Sonstiges