Beschreibung
Renata Steinbach-Novalovás mühelose Herrschaft über die deutsche Sprache ermöglicht der Dichterin höchste Treffsicherheit des Wortes. Vergleichende und symbolisierende Bilder aus der Natur versprachlichen das Unnennbare und Namenlose, und sie gestatten, feinste Schattierungen des Empfindens nachzuempfinden. Immer wieder versteht sie es, mit ihrem dichterischen Wort landläufige Konventionen zu sprengen und bis zur Mystik und zur enthusiastischen Verherrlichung vorzugehen. Immer wieder geht es ihr darum, Verborgenes verständig und sinnreich zu verdeutlichen. All das geschieht jenseits jeder Art von sprachlicher Überforderung und Verschachtelung. Allein die innere Unermesslichkeit der eigenen Seele ist der strenge Maßstab ihres literarischen Schaffens. Paul Gerhard Küsters, Studiendirektor a.D.
Autorenportrait
Renata Steinbach-Novalová wurde am 15.08.1919 in Prag geboren, wo sie im tschechischen Kulturkreis der Mutter und im deutschsprachigen Kulturkreis der jüdischen Familie ihres Vaters zweisprachig aufwuchs. Bereits als Schülerin übersetzte sie deutsche Lyrik ins Tschechische, schrieb erste Gedichte. Der frühe Verlust der Mutter und der Tod des Vaters im Konzentrationslager Auschwitz prägten ihr Schaffen. Leider kamen Buchveröffentlichungen aufgrund gesellschaftlicher Umstände nie zustande. 1964 verließ sie mit ihrem Ehemann die Tschechoslowakei und emigrierte in die Bundesrepublik Deutschland. In Kleve am Niederrhein, wo sie zuletzt lebte, konnte sie ihre Liebe zur Dichtung dank ihrer ungewöhnlichen Sprachgewandtheit in deutscher Sprache voll ausleben. Ihrer Heimat blieb Renata Steinbach-Novalová, wie auch ihren Werken zu entnehmen ist, bis zu ihrem Tod am 06.08.2003 eng verbunden.