Beschreibung
Wer zu DDR-Zeiten Russischlehrer/in werden wollte, dessen Weg führte gewöhnlich für ein oder zwei Semester ins "Freundesland" Sowjetunion. Ein Aufenthalt, der vor allem in den 80er Jahren aufgrund der komplizierten Versorgungslage zu einer Herausforderung wurde. Andrea Wechsler absolvierte von Ende August 1985 bis Ende Januar 1986 ein Teilstudium am Pädagogischen Institut in Smolensk. Feinfühlig, kritisch, aber auch mit einer entsprechenden Portion Humor skizziert sie ihren Alltag in der Ferne, der von Stromausfällen, Engpässen aller Art sowie von Gorbatschows Anti-Alkohol-Kampagne geprägt ist. In einer Zeit ohne Internet und Handy steht dabei auch das wochenlange Warten auf Nachrichten aus der Heimat im Mittelpunkt. Und während Andrea Wechsler immer wieder mit dem Ende ihres Aufenthalts liebäugelt, schlägt sie bereits Wurzeln in fremder Erde.