Beschreibung
Heiliges Geld ist die lange vergriffene Studie, die erstmals und bis heute in ihrem Quellen- und Gedankenreichtum unerreicht der Theorie des religiösen Ursprungs von Geld und dessen außerökonomischer Bedeutung nachgeht. Der Altertumswissenschaftler und Wirtschaftshistoriker Bernhard Laum entwickelt darin zwanzig Jahre nach Georg Simmels Philosophie des Geldes umfassend den Gedanken, dass sich Geld aus einer Art 'religiösem Handel' heraus entwickelt habe und dass jedes Nachdenken über das Phänomen Geld nur sinnvoll sei, wenn es seiner Geschichte nachgehe. Er findet die Geburt des Geldes im Opferkult, untersucht prämonetäre Geldformen sowie das Wesen und die Entstehung der Münze. Er weist nach, dass Geld ein 'Geschöpf der Rechtsordnung' ist und die Zahlungsmitteleigenschaft des Geldes älter ist als die Tauschmittelfunktion. 'Schritt für Schritt entwickelt Laum seine Geschichte, die sich manchmal liest wie ein archäologischer Kriminalroman: Eine Schicht nach der anderen wird abgetragen, bis schließlich eine Kette von Ereignissen sichtbar wird, die alle zusammen das bewirken, was man wohl die große Illusion der Moderne nennen kann.' (Christina von Braun)
Autorenportrait
Bernhard Laum, 1884 in Velen geboren, studierte Archäologie und Klassische Philologie bevor er für das Deutsche Archäologische Institut tätig wurde. Nach der Habilitation lehrte er Altertumswissenschaften und seit 1920 Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt am Main. Ab 1923 unterrichtete er Philologie und Archäologie in Braunsberg und wechselte 1936 als Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an die Universität Marburg, wo er bis zu seiner Emeritierung 1953 tätig war. Er starb 1974 in Marburg.