Beschreibung
Die Menschen, von denen Simone Frieling erzählt, befinden sich alle in einer Umbruchphase, in der das alte Leben keine Gültigkeit mehr hat und das neue noch nicht fest umrissen ist. Ein unvorhergesehenes Ereignis zwingt sie, ihr Leben neu zu bewerten. Die einen erleiden den Umbruch schicksalhaft, die anderen steuern sehnsüchtig auf ihn zu, um endlich neu zu beginnen. Ein Pater, der im Sterben seinen Priesterring verflucht, weil er an seiner Hand lieber den Ehering getragen hätte. Eine Politikerin, die nach einer Krebsdiagnose ihr Amt so weiterführt, als sei nichts geschehen. Eine Polin, die unter Strapazen ihre Heimat verlässt, um in Deutschland in Wohlstand zu leben und zurückkehrt, weil sie die Armut mehr liebt. Ein Maler, der nicht anerkannt wird, bis er während einer Reise auf einen ausländischen Bahnarbeiter stößt, der seine Bilder bewundert. Einfühlsam erzählt Simone Frieling von diesen und anderen Lebensläufen, in denen Gelingen und Scheitern nah beieinanderliegen.
Rezension
»Simone Frieling hat einen ganz eigenen Ton für die Übergänge zwischen dem bürgerlich Gesetzten und dem Elenden, der Selbstgewissheit und dem Schuldgefühl.«
Stephan Speicher, Berlin
»Sehr kraftvoll geschrieben. Der Leser kann sich der Intensität kaum entziehen.?«
Christopher Schlippe, Buchhändler in Berlin
„Als jemand, der sein journalistisches Leben lang mit Menschen konfrontiert war, die Politik zu ihrem Beruf gemacht hatten, finde ich ‚Die Einsamkeit der Ministerin‘ eine gute Wahl als titelgebende Erzählung, weil Simone Frieling auch in den übrigen Miniaturen das Mirakel Mensch im Rahmen fragwürdiger Ordnung kontextualisiert.“
Dr. Rainer Bieling, Publizist in Berlin