Beschreibung
Dies ist eine wahre Familiengeschichte, so real wie tausend andere Familiendramen der kleinen baltischen Völker. Sie spielt in den 1950er-Jahren, als Estland Teil der UdSSR war. Den äußeren Rahmen bildet der Kuss zwischen einem russischen Mädchen und einem estnischen Jungen. Zur Lösung der Frage, ob ein solcher Kuss denn erlaubt sei, kommen die Verwandten des Jungen zu Wort: Lebende und Tote, die die Mutter des Jungen, eine begnadete Geschichtenerzählerin, in ihren Geschichten auferstehen lässt. Ihre Schicksale, die dadurch geprägt waren, dass das kleine Volk der Esten zwischen den beiden großen Mächten Deutschland und Sowjetunion aufgerieben wurde, werden uns lebendig vor Augen geführt. Der Held der Geschichte erfährt, dass Völker nur friedlich miteinander leben können, wenn die Menschen aufeinander zugehen, wenn sie verzeihen und auch vergessen können, wer die Unterdrücker und wer die Unterdrückten waren. So geht es in dieser Erzählung um die Vermeidung von Gewalt und Krieg und letztlich um Liebe zwischen den Völkern.
Autorenportrait
Die schönen Künste (hier können verschiedene Begriffe stehen) waren ihm nicht in die Wiege gelegt. So heißt es oft in Lebensläufen. Und bei mir? Die deutsche Sprache. Als Kind estnischer Eltern in einem hannoverschen Flüchtlingslager geboren war Deutsch meine erste Fremdsprache. Als Kind und Schulbub lernte ich sie schnell, zu schnell, kam darüber ins Stottern. So liebte ich das Schreiben. Im Gymnasium gründete ich mit Freunden die Schülerzeitschrift Wir, als Austauschstudent in Texas belegte ich das Fach Journalism und war Redakteur der wöchentlich erscheinenden Schülerzeitung The Wheel, als Student war ich der erste Chefredakteur der kommunistischen Monatsschrift Dem Volke dienen - natürlich in Berlin. Prägend wurden dann drei Studienjahre der chinesischen Medizin in der VR China. Als Arzt und später zusätzlich als Ethnologe wurde ich Professor für Sozialmedizin und später für Gesundheitsförderung. Ich schrieb nebenbei an Artikeln für den Spiegel, Geo und weitere Zeitschriften, verfasste Bücher und Buchbeiträge zur chinesischen Medizin, zum Embodiment, auch zur Biosemiotik, gemeinsam mit Thure von Uexküll und Thomas Sebiok, um dann 20 Jahre lang als Chefredakteur der größten Akupunkturzeitschrift außerhalb Chinas (die deutsch-österreichische) Zeitschrift für Akupunktur - ärztliche Artikel Anderer anzustoßen, zu redigieren etc. Zehn Städte dieser Welt sahen mich als ihren Bürger, bis vor 25 Jahren meine Wanderjahre ein jähes Ende fanden: Ich erkor Österreich zu meiner Heimat. Und hier entstanden in meiner Phantasie auch Bücher zu anderen Inhalten, mussten aber warten - ich arbeitete ja auch noch als Arzt. Aber wenn ich erst mal pensioniert bin. Das bin ich jetzt, also fast, und voilà: Kommissar Mozart ist mein erster Krimi. Und ich freue mich von Christl Kiener verlegt zu werden, die 2004 meine Lektorin von 50 Fälle Akupunktur war.