Beschreibung
"wir wundern uns wund an einem wort" - Von Worten zum Wundwundern und solchen, die man verliert oder vergeblich sucht - davon sprechen die Gedichte von Katrin Pitz. Es sind Gedichte, die wahrnehmen, was unter Oberflächen verborgen liegt und erst noch zu entdecken ist, Gedichte, denen das Selbstverständliche fremd ist, wird und bisweilen auch bleibt. Sie sprechen von Kindheitswundern und Kindheitswunden, von Struktur und Zerfall in der Natur und der Sprache. Katrin Pitz' Gedichte kennen Schmerz und auch die Schönheit des Schweigens und der Stille, sie nehmen das Einmalige in den Blick und legen Erinnerungen frei, wissend, dass ungewiss bleibt, ob dem Wahrgenommenen zu trauen ist. Sie lassen die Worte zittern und misstrauen sanft, aber bestimmt jeglichem Anspruch auf Inbesitznahme, Überlegenheit oder Geschlossenheit: "ein hochsitz dachtest du dir / den aus oder gibt es ihn wirklich / seit wann ist er dir eigen" heißt es in einem der Gedichte, und in einem anderen: "vollständigkeit und andere ansprüche / habe ich nie erhoben / nur eine liste mit fragen / verwahrt im baumhausarchiv". Beate Tröger
Autorenportrait
Katrin Pitz, geboren 1989 in Marburg, studierte Maschinenbau an der TU Darmstadt und arbeitet seitdem als Ingenieurin. Sie schreibt Lyrik und kurze Prosa. Sie war mehrfach Preisträgerin des Treffens Junger Autoren und des Jungen Literaturforums Hessen - Thüringen. 2015 war sie Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses, 2019 Finalistin des 27. open mike. Zuletzt erhielt sie für Gedichte aus auch solche tage waren immer schon da den Leonce-und-Lena-Preis 2021. Sie lebt in Darmstadt.