Beschreibung
Was sind die Bedingungen soziokulturellen Wandels? Wie wird er von unterschiedlichen Mitgliedern einer Gesellschaft bewertet und welche gesellschaftlichen Ausdifferenzierungsprozesse und Spannungen entstehen dadurch?
Die Autorin behandelt diese Fragen am Beispiel des Brautpreises in Burkina Faso. Zum einen geht sie dessen normativen Aspekten nach: Welche Güter überreicht die Familie eines Bräutigams einer Brautfamilie bei der entsprechenden Zeremonie? Was gehört zum Brautpreis dazu und welche Bedeutungen verbergen sich dahinter? Zum anderen geht es in diesem Buch um die Spielräume und Aushandlungsfelder, die sich die beteiligten Akteure und Akteurinnen eröffnen und nach ihren jeweiligen Wertvorstellungen gestalten. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation oder Glaubensgemeinschaft, der urbane Lebensstil und die Rechtsprechung spielen hierbei eine entscheidende Rolle.
Damit geht es in dieser Monografie genauso um das konkrete Handeln bei Zeremonien wie um den Diskurs und das fast beiläufige Reden über den richtigen, den angemessenen, den viel zu hohen oder auch den missverstandenen Brautpreis.
Autorenportrait
Kathrin Knodel ist promovierte Ethnologin. Sie forschte in Burkina Faso zu unterschiedlichen Phänomenen wie Migration, Heirat und Nichtregierungsorganisationen. Weitere Forschungen führte sie in Deutschland und Ruanda durch. An der Goethe-Universität Frankfurt war sie in verschiedenen Forschungsverbünden und -projekten sowie als Lehrbeauftragte tätig.