Beschreibung
'In M., einer bedeutenden Stadt im oberen Italien, ließ die verwitwete Marquise von O., eine Dame von vortrefflichem Ruf und Mutter von mehreren wohlerzogenen Kindern, durch die Zeitungen bekannt machen, dass sie ohne ihr Wissen in andere Umstände gekommen sei, dass der Vater zu dem Kinde, das sie gebären würde, sich melden solle, und dass sie aus Familienrücksichten entschlossen wäre, ihn zu heiraten.' So beginnt diese Novelle, die an entscheidender Stelle den 'berühmtesten Gedankenstrich der deutschen Literatur' enthält, einen Strich, dessen Bedeutung sich dem Leser erst am Ende der Erzählung offenbart. - Für den Schulunterricht ist ein Glossar altertümlicher Ausdrücke beigefügt.
Autorenportrait
Heinrich von Kleist (1777-1811) stand als Außenseiter im literarischen Leben der Weimarer Klassik und der Romantik. Die Marquise von O.... schrieb er 1807 vermutlich im französischen Kriegsgefangenenlager Châlons-sur-Marne.