Beschreibung
Zu Lebzeiten Honoré de Balzacs 1832 veröffentlicht, im Jahr darauf ein einziges Mal auf Deutsch erschienen, liegt die 'Reise von Paris nach Java' hier erstmals in neu bearbeiteter Übersetzung wieder in deutscher Sprache vor. Eine der ausgefallensten Erzählungen des großen französischen Realisten Balzac, ein Traumtext, eine Phantasmagorie, ein Drogentrip - verursacht durch die Wirkungen des Tees, 'welche unmittelbar zwischen dem Opium und dem Kaffee stehen'. Nicht wie Kaffee, der 'in das Gehirn dringt wie eine Mänade', nicht wie das Opium, das 'jedem Sinne das höchste Maß von Wollust' gibt, sondern weil der Tee 'mit allen Schätzen der Melancholie, mit den Träumen und Projekten des Abends' erfüllt. Balzac, der Reiseberichte nicht mochte, weil ihm darin zu viel 'ich' gesagt wurde, lässt seinen Erzähler eine empfindsame Reise über das Meer der Phantasie zu den Düften, Farben und Gefahren der indonesischen Inselwelt antreten. Nicht ohne satirische Hintergedanken verführt er den Leser dabei mit Exotismus, mit Bajaderen, Schmetterlingsfinken und dem tödlichen Upasbaum zu einem geistreichen und witzigen Capriccio, das Balzac in einem ganz ungewohnten und überraschenden Licht erscheinen lässt. Schlaflosreihe: Unbekannte und vergessene Texte - phantastische Hirngespinste, erotische Erzählungen, märchenhafte und verrückte Gedankenspiele, diese Reihe bietet den Stoff, aus dem die schlaflosen Nächte gewoben sind. Im Taschenlampenkegelformat und schön gestaltet, laden sie zum Träumen ein, wenn die Stunden vorüberrieseln und der Schlaf nicht kommen will. Märchen, Essays, Gruselgeschichten, Erzählungen - wofür am Tag die Zeit zu kurz ist und dafür die Nacht sich dehnt. Herausgegeben von Roman Lach.
Autorenportrait
Honoré de Balzac (1799-1850) gehört zu den großen französischen Realisten des 19. Jahrhunderts gezählt wird. In seinem Lebenswerk, dem Romanzyklus »La Comédie humaine« versucht er sich an einem Panoptikum der französischen Gesellschaft seiner Zeit. Balzac ließ viele Figuren mehrfach in den Romanen und Erzählungen auftreten und versprach sich davon, ein umfassendes Sittengemälde seiner Zeit zu entwerfen: »Die Unermesslichkeit eines Planes, der zugleich die Geschichte und die Kritik der Gesellschaft, die Analyse ihrer Übel und die Erörterung ihrer Prinzipien umfasst, berechtigt mich, so scheint es mir, meinem Werk den Titel zu geben, unter dem es heute erscheint: >Die menschliche Komödie<.«