Beschreibung
"Das wahre Leben der Bäume" setzt nicht auf Geheimnisse, sondern vermittelt eine Unzahl faszinierender, wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse. Wissen aber entzaubert die Natur nicht, sondern zeigt uns im Gegenteil noch viel mehr Dinge auf, von denen wir vorher noch nicht einmal wussten, dass wir sie nicht wissen. Es fasziniert und motiviert, mehr zu erfahren. Dieses Buch ist kein Verteidigen wissenschaftlicher Elfenbeintürme oder Deutungshoheiten, sondern ein Plädoyer für den Baum, der für die meisten Leser ein bislang unverstandenes Wesen sein mag, aber kein missverstandenes werden darf. Es versteht sich als entschieden formuliertes Veto gegenüber dem bestellertauglichen Versuch, das komplexe Lebewesen Baum zu einem märchenhaft anmutenden Geschöpf zu verklären. Einem Versuch, der dem Missverstehen Tür und Tor öffnet und einem irreführenden Natur- und Umweltschutz auf fatale Art und Weise den Weg bereitet.
Torben Halbe ist Biologe durch und durch, dessen Engagment seinem Respekt gegenüber der Vielfalt der Lebewesen und der Faszination durch die Komplexität des Lebens entspringt. Das Wissen darüber lässt sich nicht auf vereinfachte, schön zu lesende Analogien reduzieren, sein Buch aber lässt die Bäume und Wälder als das verständlich werden, was sie sind: eigenständige und nicht zu vermenschlichende Natur!
Autorenportrait
Torben Halbe, Jahrgang 1988, ist im waldreichen Schmallenberger Sauerland aufgewachsen und von Kindesbeinen an den Umgang mit Baum und Wald gewohnt. Seine Familie ist der Forstwirtschaft verbunden, bis hin zum mittlerweile 91 Jahre jungen Großvater, der immer noch waldbaulich aktiv ist. Das Interesse am Lebewesen Baum ist bei Torben Halbe tief verwurzelt, aber mehr noch als die Praxis reizte ihn der Weg in die Wissenschaft.
Nach dem Abitur 2007 zog es ihn in die Schweiz, um an der renommierten ETH Zu?richm Biologie zu studieren, wobei er sich im Bachelor-Studiengang zusätzlich auf Chemie und im Master-Studium auf Neurowissenschaften spezialisierte. Nach dem Masterabschluss kehrte er nach Schmallenberg zuru?ck, wo er aktuell als Lehrer fu?r Biologie und Chemie tätig ist. Fru?h schon hat er in der Vermittlung von Wissen die notwendige Bedingung fu?r jedes nachhaltige Handeln im Dienste der Natur erkannt. Mit seinem Buch hat er sich dieser Überzeugung verschrieben, denn differenziertes Wissen fördert adäquates Handeln. In diesem Sinne möchte er sich in Zukunft ganz der Wissenschaftskommunikation widmen, denn Bäume und Wälder sind nicht die einzigen Themen, die von einermvielschichtigeren gesellschaftlichen Diskussion profitieren wu?rden.
Der Wald als Ort des Erlebens und Genießens, nicht zuletzt aber auch des Arbeitens und Nutzens, wird ihn auch weiterhin in Freizeit und Alltag begleiten.
Inhalt
Vorwort................................................................................ 11
Einleitung ............................................................................ 15
Erster Teil: Von Baum und Mensch ..................................... 25
Bäume und Wahrnehmung .................................................. 27
Bäume und Bewusstsein ....................................................... 35
a. Bäume und Nerven ....................................................... 39
b. Nur langsamer? ............................................................. 43
c. Brauchen Bäume u?berhaupt ein zentrales Nervensystem? 47
d. Brauchen Bäume Gefu?hle? ............................................ 51
e.Wie steuern Bäume dann ihr Verhalten? ........................ 57
f. Bäume und Lernen ........................................................ 59
g. Fazit .............................................................................. 67
Bäume und Sprache.............................................................. 69
Bäume und Moral ................................................................ 75
Die fundamentalen Unterschiede zwischen Tieren
und Pflanzen ........................................................................ 85
Die einzig gangbare Bru?cke zwischen Mensch und Baum..... 91
Zweiter Teil: Von Wald und Weltklima................................ 95
Behauptung 1: Bäume lagern ständig CO2 ein...................... 99
a. Abgabeprozess 1: Respiration....................................... 103
b. Abgabeprozess 2: Zersetzung ....................................... 107
c. Zusammenfassung: Die Erde atmet ............................. 117
Behauptung 2: Der Großteil des eingelagerten
Kohlenstoffdioxids verbleibt „dauerhaft im Ökosystem“..... 119
Konzept: Das dynamische Gleichgewicht ........................... 125
Behauptung 3: Als Kohlenstoffsenken sind Urwälder
Bewirtschafteten Wäldern u?berlegen................................... 135
Jenseits von CO2 ................................................................ 149
Ergänzung zur vierten Auflage
Kommentar zu den Waldschäden 2018/19......................... 155
Fazit ................................................................................... 163
Schlusswort: Ein komplexes System komplex wu?rdigen..... 167
Anhang: ............................................................................. 173
Quellen: ............................................................................. 181