Beschreibung
Egon Schiele (1890-1918) wird heute als einer der maßgeblichen Wegbereiter der Moderne in Österreich angesehen. Obwohl er zu Lebzeiten bereits Erfolge feiern konnte und nach seinem Tod als der wichtigste Künstler Österreichs galt, dauerte es bis in die frühen 1950er-Jahre, bevor seine herausragende Bedeutung für die Kunst erkannt wurde. Einen elementaren Beitrag für Egon Schieles internationale Wertschätzung lieferte der frühe Schiele-Sammler Rudolf Leopold, der in den 1950er-Jahren begann, sich für den Künstler zu interessieren. Seine Kunstschätze sind heute im Leopold Museum Wien beheimatet, das über die weltweit größte und bedeutendste Schiele-Sammlung verfügt. Diethard Leopold, Sohn des Sammlers und Autor dieses Bandes, ist mit den Arbeiten von Schiele ganz selbstverständlich aufgewachsen und entwickelte eine besondere Affinität und Vertrautheit zu dem Künstler und seinem Werk. In dieser Monografie beleuchtet er das Leben des mit nur 28 Jahren früh verstorbenen Malers und stellt anhand wichtiger Werke aus allen Schaffensphasen einen Künstler vor, der den Betrachter gleichermaßen mit emotionalen Bildthemen wie technischer Raffinesse gefangen nimmt. Aus dem reichen Fundus der hinterlassenen Dokumente zeigen besondere Fundstücke im Archiv-Teil des Bandes die umfassende Begabung von Egon Schiele, der nicht nur als Maler und Grafiker brillierte, sondern auch mit seiner expressionistischen Lyrik entdeckt werden will.
Autorenportrait
Diethard Leopold, geboren 1956, Sohn des Kunstsammlers Rudolf Leopold, studierte Germanistik, Theologie und Psychologie an der Universität Wien. Leopold arbeitete als Psychotherapeut (Gestalttherapie) in Wien und ist dort seit 2008 als Kurator am Leopold Museum tätig. Er kuratierte zahlreiche Ausstellungen und publizierte Bücher sowie Katalogbeiträge insbesondere zum Thema 'Kunst und Kultur in Wien um 1900'.