Beschreibung
Scheindl und Salomea berichtet von der Geschichte einer jüdischen Familie aus dem galizischen Lemberg zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es ist die Erzählung vom Aufbruch und von großen Hoffnungen. Vor diesem Hintergrund beschreibt die Autorin das bewegte Leben ihrer Mutter Scheindl und ihre eigene Kindheit am Vorabend des Zweiten Weltkrieges im nationalsozialistischen Berlin. Vom streng religiösen Vater für tot erklärt, weil sie 1916 gegen seinen Willen den russischjüdischen Sozialisten Avram Genin im Gefängnis von Budapest geheiratet hat, zieht Scheindl mit ihrem Mann nach Krakau und anschließend nach Berlin. Dort kommt 1932 Salomea, die dritte Tochter, zur Welt. Von 1936 an schlägt sich Scheindl allein in der Großstadt Berlin durch, bis sie sich im Mai 1939 zusammen mit ihren Töchtern nach Australien retten kann. Anders als die in Lemberg verbliebenen Familienangehörigen entgehen sie so der Deportation und Ermordung.
Autorenportrait
Salomea Genin, 1932 in Berlin geboren, floh 1939 mit ihrer Mutter nach Australien, wo sie überzeugte Kommunistin wurde. Sie wollte in der DDR leben, hatte jedoch zunächst kein Aufenthaltsrecht und ließ sich in West-Berlin nieder, wo sie 1961 vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR als IM angeworben wurde. 1963 siedelte sie in die DDR über und arbeitete lange bei Radio Berlin International. 1982 brach sie mit der Stasi.