Beschreibung
Der promovierte Landarzt Walter Knevelkamp erzählt sein Leben von der Zeit des Kaiserreiches bis zur Ära der jungen Bundesrepublik. Die detaillierten Schilderungen zeigen ein wechselvolles Einzelschicksal des Jahrgangs 1907. Und sie bieten einen interessanten Einblick in das Leben und Denken des Kleinbürgertums, dem vor dem Zweiten Weltkrieg zahlenmäßig größten Bevölkerungsteil in Deutschland, der von den gesellschaftlichen Umwälzungen wohl am stärksten und dauerhaft betroffenen wurde.
Mit einer Vielzahl informativer Fotos aus Bremen in der ersten Jahrhunderthälfte, mit alten Postkarten und privaten Aufnahmen, entsteht ein Bild der Hansestadt, wie es durch die Schäden des Zweiten Weltkrieges verlorengegangen ist. Aber Knevelkamps Erinnerungen bieten auch einen ungewöhnlichen Einblick in die existentiellen Mühen eines fränkischen Landarztes, der er nach dem Krieg wurde. Sein Buch ist das seltene Dokument eines seltenen Schicksals.
Autorenportrait
Walter Knevelkamp, geboren 1907 in Bremen. Realschulabschluss, kaufmännische Lehre. Ab 1926 Fremsprachenkorrespondent in Stuttgart, parallel Vorbereitung auf das Abitur, das er 1930 nachholt. 1930 bis 1935 Studium der Medizin in Tübingen, Heidelberg und München. Promotion, die ersehnte Hochschullaufbahn bleibt ihm versagt. 1939 bis 1941 Hilfskassenarzt in Dachsbach, Mittelfranken. 1941 Einberufung zur Wehrmacht, bis 1945 im Lazarettdienst, vorwiegend in Dänemark. Nach kurzer britischer Kriegsgefangenschaft 1945 Rückkehr nach Dachsbach. Aufbau einer Existenz als Landarzt. 1987 Ehrenbürger des Marktes Dachsbach, 1988 Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland. Dr. Walter Knevelkamp sen. starb 2001 in Dachsbach.