Autorenportrait
Seit über fünfzig Jahren dreht Rosa von Praunheim Spiel- und Dokumentarfilme. Er zählt weltweit zu den produktivsten schwulen Filmemachern. Mit seinem Dokumentarwerk "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" von 1970 wurde Rosa von Praunheim zum öffentlichen Wegbereiter der modernen Schwulenbewegung. Für den Dokumentarfilm über die Underground-Sängerin Tally Brown, "Tally Brown New York" 1980, wurde er mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. In der AIDS-Trilogie "Schweigen = Tod" 1990, "Positiv" 1991 und "Feuer unterm Arsch" 1990 prangerte er die Diskriminierung von AIDS-Kranken an und kämpfte sowohl als Dokumentarist als auch als Aktivist für Hilfe und Aufklärung. In seinen Spielfilmen machte er immer wieder ältere, vitale Frauen zu Stars, unter anderem seine Tante Luzi in dem Kultfilm "Die Bettwurst" 1970 und Lotti Huber in "Anita - Tänze des Lasters" 1988. Der Film "Die Jungs vom Bahnhof Zoo" 2011, ein Dokumentarfilm über die Stricherszene in Berlin, wurde 2012 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Zu Rosa von Praunheims 75. Geburtstag im Herbst 2017 kommt sein neuestes Werk "Überleben in Neukölln" in die Kinos, eine Liebeserklärung an alle Kreativen dieser Welt.