Männer, die schmelzen, sind irgendwann nicht mehr da. Zumindest werden sie ihren Aggregatzustand verändert haben. Vom Mann zur Lache - ein schlimmes Schicksal! Auch Filme verschwinden schnell, vor allem, wenn sie nicht von vielen Zuschauern ins Herz geschlossen werden. Sie werden obskur geheißen, verschroben, absonderlich. Sie sind aber trotzdem da und tragen in sich das Gold im Herzen Quasimodos. Sie wollen auch geherzt und gekost werden. Im Falle der großbusigen Frauen, die Russ Meyers Filme befeuern, fällt das ja vielleicht noch leicht, aber was ist mit den fliegenden Köpfen aus Indonesien? Oder dem grünen Schleim aus dem Weltall? Singende Kannibalen, 85-jährige Sexbomben und gehörlose Vampire geben sich ein Stelldichein und buhlen um das Herz des Zuschauers! Nach seinem Welterfolg "Wurmparade auf dem Zombiehof" ist Christian Keßler erneut in den Untiefen seines Schlupfbodens verschwunden, um zwischen Staubmäusen und Frettchenskeletten 40 weitere Klassiker des merkwürdigen Kinos zu exhumieren. Die Früchte dieser todesmutigen Bergung liegen nun vor. Sie sind kantig, kiebig und charismatisch. Sie biedern sich nicht an, aber sie rocken das Haus. Sie sind preisungswürdiges Kino. Denn wo endet das Kino? Es endet nirgendwo!

Christian Keßler ist gebürtiger Bremer und Filmjournalist. Seit seiner Schulzeit schreibt er Texte über das Kino, um die ihm innewohnende Begeisterung für dieses Medium weiterzutragen. Für die Berliner Filmzeitschrift "Splatting Image" schrieb er fast 20 Jahre lang Texte aller Art. Neben zahlreichen Veröffentlichungen in deutsch- wie fremdsprachigen Publikationen fertigte er einige Bücher, die seinem Steckenpferd, dem Film, gewidmet sind. Zuletzt veröffentlichte er im Martin Schmitz Verlag "Die läufige Leinwand" und sein Debüt im Belletristikbereich, "Aalglatt über Leichen". Dieser Roman, der von den Abenteuern des Bremer Kommissars Ernst handelt, bekam 2015 eine Fortsetzung spendiert, "Elfmeter für Ernst". Seine nebenberufliche Tätigkeit als Wurmfarmer, die in dem 2014 erschienenen "Wurmparade auf dem Zombiehof" gipfelte, führte auch zu diesem Buch, von dem er sich erneut erhofft, daß es ihn schön, reich und berühmt machen möge.