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Lexikon des Gräcoägyptischen

Transkriptionen, Hieroglyphen und koptische Belege mit einer Einführung in die Aussprache des Altägyptischen

Erscheinungsjahr: 2016
CHF 598,00
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783906206240
Umfang: 1750
Format (T/L/B): 29.0 x 21.0 cm
Einband: Gebunden

Beschreibung

I. Definition Graecoägyptisch ist eine von mir neu gebildete Bezeichnung für eine besondere Sprachstufe und Schriftform des Altägyptischen in griechisch-römischer Zeit. Mit dieser neuartigen Bezeichnung beschreibe ich eine ganz bestimmte Sprach und Überlieferungsform der Sprache aus der Spätzeit Ägyptens, die die bisherigen Fach- termini nicht abdecken. Als Sprachbezeichnungen gibt es bislang: Neuägyptisch in hieroglyphischer oder hieratischer Schriftform Demotisch aus dem Späthieratisch ab-geleitete eigene Schrift ab der 26. Dyn. Koptisch aus dem Griechischen übernomme-ne, eigene Schrift mit ägyptischen Zusatzbuchstaben ab etwa 200 n. Chr. in mindes-tens 6 „literaturfähigen“ Sprachen und einigen weiteren Dialekten. Hinzu kommen besondere Bezeichnungen für Schriften und für das damit geschriebe-ne Schrifttum: Hieratisch ältere Schreibschrift bis 21. Dyn. Späthieratisch Schreib-schrift ab 22. Dyn. (außerhalb des Demotischen) Demotisch Schreibschrift ab 26, Dyn. (außerhalb des Späthieratischen) Hieroglyphen-inschriften, Spätzeitliche Hieroglyphen ab der 22. Dyn. Saitische Hieroglyphen ab der 26. Dyn. Ptolemäische Hieroglyphen ab 330 v. Chr. Griechisch-römische Hieroglyphen von 30 v. bis 395 n. Chr. G 6 6 Koptische Texte, Altkoptische Texte für (noch) heidni-sche Überlieferungen in der Übergangszeit um 100 - 300 n. Chr. Koptische Texte für christliche Überlieferungen ab 250 n. Chr. Bezeichnungen wie „Enchorisch“ oder „Epistolopgrahisch“ sind veraltet. Das von mir so bezeichnete Graecoägyptische ist in dieser Aufstellung noch nicht vertreten, denn es nimmt schriftlich, sprachlich und zeitlich eine Sonderstellung ein: A. Schriftlich: Es wird nur mit griechischen Buchstaben geschrieben. Graecoägyptisch macht den Versuch „möglichst ohne Hinzunahme einheimischer Schriftzeichen das Ägyptische mit griechischen Buchstaben zu schreiben.“1 B. Sprach-lich: Es steht zwischen dem Demotischen und dem Koptischen, ist älter als das Kopti-sche, jedoch zeitgleich oder teils jünger als das klassische Demotisch, es zeigt andererseits noch einige Relikte des Neuägyptischen. C. Zeitlich umfaßt das Graeko-ägyptische den Zeitraum von etwa 600 vor bis 200 nach Christus. In seiner Endform überschneidet es sich dann mit dem Koptischen. Die früheren Bezeichnungen für das Graecoägyptische als „Altkoptisch“ oder „Paläokoptisch“ sind unglücklich gewählt, weil man damit nur die experimentellen schriftlichen Vorformen des Koptischen (zumeist in demotischen Zaubertexten) bezeichnet hatte, nicht aber die in Griechisch geschriebe-nen Wörter. Damit mußte der Eindruck entstehen, diese Sprachstufe sei mit dem Koptischen identisch.2 Dem ist jedoch nicht so, denn Koptisch ist eine eigene Sprach-stufe mit besonderer Schrift und eindeutiger Grammatik in erkennbarer Normierung, die dem Paläokoptisch und dem Gräcoägyptischen fehlt. Die besonderen Merkmale des Graecoägyptischen sind: 1 PGM I, 115, Anm. 1 2 vgl. Till, Kopt. Grammatik, 31 7 7 1. die fremde Schrift: also vorwiegend das griechische Alphabet (die wenigen lateinischen Belege sind meist unerheblich) 2. die grammatikalische Stufe: ein zwi-schen Neuägyptisch und Koptisch gelagertes Sprach-Stratum: sozusagen eine Art vokalisiertes Demotisch ohne Schreibung spezifisch ägyptischer Laute 3. der aus-schließlich „heidnische“ und profane Inhalt und das „heidnische“ Umfeld der Texte Darum wurden hier auch die späterem Texte ausgeschlossen, die im koptischen Dialekt, jedoch in ungewöhnlicher Schreibweise abgefaßt sind (etwa 700 - 1000 n. Chr.), und die CRUM ausführlicher behandelt hat.

Inhalt

Vorwort ........................................................................................................................................... 3 I. Definition...................................................................................................................................... 5 II. Beziehungen zu Hieroglyphen, zu Späthieratischen und zu Demotisch ...................................... 8 III. Beziehungen zu anderen Schriften .......................................................................................... 10 IV. Die Geschichte ........................................................................................................................ 11 V. Die Quellenlage........................................................................................................................ 11 VI. Die zeitliche Einteilung............................................................................................................. 11 VII. Die Entstehung....................................................................................................................... 14 VIII. Die Transkription des Ägyptischen ........................................................................................ 15 IX. Die Zweisprachigkeit ............................................................................................................... 17 X. Dialekte im Graecoägyptischen................................................................................................ 17 XI. Die Deutung des Graecoägyptischen ...................................................................................... 19 XII. Die Genauigkeit der Überlieferung ......................................................................................... 20 XIII. Die Unverständnis der bisherigen Forschung ........................................................................ 20 XIV. Der Stand der Erforschung des Graecoägyptischen ............................................................. 22 XV. Versäumnisse der Forschung ................................................................................................ 25 XVI. Der Weg zur Lösung............................................................................................................. 26 XVII. Die synkretistische Interpretation ......................................................................................... 28 XVIII. Das Nachleben im Mittelalter .............................................................................................. 30 XIX. Die Quellenlage .................................................................................................................... 33 XX. Die Auswertung der Quellen .................................................................................................. 34 XXI. Die phonetischen Eigentümlichkeiten.................................................................................... 36 XXII. Graecoägyptisch und Althochdeutsch.................................................................................. 37 XXIII. Die Konsonanten ................................................................................................................ 42 XXIV. Die Vokale .......................................................................................................................... 45 XXV. Der Knacklaut...................................................................................................................... 47 XXVI. Der Murmelvokal................................................................................................................. 48 XXVII. Der unbetonte Endlaut....................................................................................................... 49 XXVIII. Der Tondruck.................................................................................................................... 50 XXIX. Die Orthographie ................................................................................................................ 52 XXX. Die Vokalisierung im Altägyptischen.................................................................................... 53 XXXI. Die Umlaute im Altägyptischen ........................................................................................... 56 XXXII. Die Gestaltung des Lexikons ............................................................................................. 61 Bibliographie................................................................................................................................. 63 Allgemeines............................................................................................................................... 63 Vokalisierung und Aussprache .................................................................................................. 64 Ägyptische Wörter im Griechischen .......................................................................................... 64 Mumienetiketten........................................................................................................................ 65 Personennamen........................................................................................................................ 65 Inschriften ................................................................................................................................. 66 Ostraka ..................................................................................................................................... 68 Papyri........................................................................................................................................ 69 Zaubertexte............................................................................................................................... 80 Amulette und andere Texte ....................................................................................................... 81 Gemmen und Siegelsteine ........................................................................................................ 82 Liste der Sigel und Abkürzungen .................................................................................................. 85

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