Beschreibung
Zerin wurde in der Türkei verfolgt und vertrieben – doch sie hat es geschafft, ihr Leben und das ihrer Kinder zu retten: Sie hat in der Schweiz Asyl erhalten. Ihre Geschichte führt vor Augen, wie viel es braucht, bis jemand seine Heimat verlässt – wie viel Schmerz, wie viel Gewalt, wie viel Ungerechtigkeit. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zur Asyldebatte in der Schweiz.
Zerins kurdische Familie wird zu Unrecht beschuldigt, terroristische Aktivitäten unterstützt zu haben. Sie hat in der Folge unter Bespitzelung, Verleumdung, Verfolgung und schliesslich unter nackter Gewalt zu leiden. Was dies für die Menschen im Alltag bedeutet, für die Kinder in der Schule genauso wie für die Eltern am Arbeitsplatz, was die Soldaten der Regierung anstellen, um ihnen Geständnisse abzupressen, wie der ganzen Grossfamilie die ökonomischen Grundlagen systematisch entzogen werden und wie ihr Haus schliesslich mit Waffengewalt zerstört wird, erfährt man in dieser aufrüttelnden Erzählung.
Doch Zerins Geschichte ist kein Einzelschicksal – sie widerspiegelt auch die Geschichte des kurdischen Volkes. Nicole Maron verwebt beides zu einer Biografie und erzählt eine wahre Begebenheit packend wie einen Roman. Die Lektüre eröffnet nicht nur einen intimen Einblick in das Leben von Flüchtlingen, sondern auch eine kritische Perspektive auf den kurdisch-türkischen Konflikt und den Umgang mit Minderheiten und Oppositionellen von der Staatsgründung 1923 bis heute.
Autorenportrait
Nicole Maron, geboren 1980, arbeitet als Journalistin und Deutschlehrerin. In den letzten Jahren hat sie für verschiedene Printmedien Beiträge über das Migrations- und Asylwesen in der Schweiz geschrieben. Mit der Geschichte der Kurden befasst sie sich seit fast zehn Jahren. Nach drei Buchpublikationen zu lokalen Themen erscheint mit 'Mutter, hab keine Angst' ihr erstes belletristisches Werk.