Beschreibung
Die Auflösung der Sowjetunion hat in den Nachfolgestaaten zu einer Suche nach neuen verbindlichen gesellschaftlichen Werten geführt. In der Tschetschenischen Republik kam es unter dem sowjetischen General Dudajew seit 1991 zu einer Wiederbelebung traditioneller Werte, die historischen Überlieferungen entnommen wurden. Unter den extremen Bedingungen von Krieg, Flucht und Exil stellt sich für viele Bewohner Tschetscheniens die Frage nach Herkunft und Identität neu. Marit Cremer lässt tschetschenische Frauen ihre Lebensgeschichten erzählen und analysiert anhand des umfangreichen Materials den Wandel ihrer Einstellungen zur Geschichte und Kultur ihres Volkes, ihre Positionierung zu vorislamischen Traditionen, der Religion und ihrer Rolle als Frauen.
Autorenportrait
Marit Cremer (Dr. phil.) ist für das Center for Independent Social Research Berlin und MEMORIAL Deutschland in den Bereichen Biographie- und Migrationsforschung mit Schwerpunkt auf Osteuropa tätig.