Beschreibung
Wie bewältigen Frauen und Männer sexuelle Traumata, wie können Therapeuten und Therapeutinnen sie dabei unterstützen, und inwiefern spielt das Geschlecht dabei eine Rolle? Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Untersuchung mit Interviews von Männern und Frauen, die als Kinder sexualisierte Gewalt erfahren haben. Die qualitativ und geschlechtsdifferenziert ausgewerteten Ergebnisse zeigen ähnliche Initialeffekte für beide Geschlechter, es gibt jedoch deutliche Unterschiede bei den Langzeitauswirkungen und deren Verarbeitung. Die Autorin setzt die Ergebnisse mit Resultaten aus der aktuellen Trauma- und Geschlechterforschung in Beziehung, und sie vermittelt sowohl neue Aspekte für die Entwicklung geschlechtssensibler Konzepte in Psychotherapie und Beratung als auch ein tieferes Verständnis für den Bewältigungsprozess solcher schwerwiegenden Traumen.
Autorenportrait
Silke-Birgitta Gahleitner studierte Soziale Arbeit in Wien und promovierte in Klinischer Psychologie. Seitdem ist sie als Dozentin für den Bereich Psychologie im Sozial- und Gesundheitswesen in Berlin tätig und arbeitet darüber hinaus als Psychotherapeutin in eigener Praxis sowie in der sozialtherapeutischen Einrichtung ''Myrrha'' für traumatisierte Mädchen.