Destruktiver Wahn zwischen Psychiatrie und Politik
Forensische, psychoanalytische und sozialpsychologische Untersuchungen, Psyche u
Bender, Thomas / Auchter, /
Erscheinungsjahr:
2004
Beschreibung
Gewaltverbrechen üben auf viele Menschen eine außerordentliche Faszination aus. Zugleich reagieren die meisten immer wieder »fassungslos«, wenn eine extreme Straftat ihren Alltag erschüttert. Regelmäßig gibt es dabei eine bestimmte Abfolge des öffentlichen Interesses für Tat und Täter, was in den Reaktionen auf Sexualverbrechen besonders deutlich wird. Mit der Einweisung des Straftäters in eine Anstalt verschließt sich in der Regel der Zugang zum Verständnis seiner Destruktivität. An diesem Punkt setzen Bender und Auchter an und vereinigen in diesem Buch das forensische Erfahrungswissen von zwölf engagierten Psychoanalytikern, Psychiatern und Therapeuten aus fünf europäischen Ländern. Die Beiträge zeigen, wie sich die gesellschaftliche und therapeutische Funktion des Maßregelvollzugs entwickelt hat, wie destruktiver Wahn bei einzelnen Menschen - darunter auch »prominente« Fälle wie Jim Jones, Robert Steinhäuser und Franz Fuchs - entstehen kann und mit welchen therapeutischen Methoden psychisch kranke Straftäter in der Forensischen Psychiatrie erfolgreich behandelt werden können. Des Weiteren beschreiben sie, wie destruktiver Wahn durch massenpsychologische Mechanismen auch auf politischer Ebene zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit führen kann.
Autorenportrait
Thomas Bender, Dipl.-Psych., Dipl.-Soz. päd., arbeitet als Psychoanalytiker (DPV/DGPT/IPA) mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern in eigener Praxis in Freiburg und leitete neun Jahre eine Therapiestation in der Forensischen Psychiatrie. Thomas Auchter, Dipl.-Psych., ist neben vielfältiger Vortrags- und Publikationstätigkeit als Psychoanalytiker (DPV/DGPT/IPA) und Gruppenanalytiker in freier Praxis in Aachen tätig.
Leseprobe
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