Beschreibung
Winfried Krüger (geb. 1944) gehört jener Generation von Schmuckkünstlern an, die die Geburtsstunde des Avantgarde-Schmuckes in den 1960-Jahren hautnah miterlebten. Der gelernte Juwelengoldschmied emanzipierte sich von Präzision, Feinheit und anderen Tugenden seines Handwerks und ließ seiner Kreativität freien Lauf. Doch auch der Schmuckkunst beugte er sich nicht, sondern bewegt sich bis heute frei und gekonnt zwischen Schmuck, Zeichnung, Malerei und Inszenierung. Mit technischer Raffinesse setzt er seine Ideen um, die Tragbarkeit seiner Stücke ordnet sich unter. Schmuck ist für Krüger allgegenwärtig. Vom Profil einer Schuhsole über Zaungitter in Italien bis hin zur Ausstattung eines Science-Fiction-Filmes - in allem findet er Inspiration. Sogar Schatten, die sich nur schemenhaft von ihrer Umgebung abheben, versteht er in Metall zu übersetzen. So entstehen außergewöhnliche Kunstwerke, die in der Auseinandersetzung mit den Elementen Idee, Form, Material und Oberfläche ein modernes, neuartiges Schmuckverständnis zeigen, welches er über 20 Jahre als Lehrer am Berufskolleg für Design in Pforzheim seinen Studenten vermittelte. Winfried Krüger hat sich dennoch, was das Publizieren seiner Arbeit angeht, stets rar gemacht. Erstmals präsentiert die nun vorliegende Monografie das Werk des Künstlers in einer umfassenden Retrospektive, deren Schwerpunkt auf Arbeiten der letzten 20 Jahre liegt.