Beschreibung
Sind in unserer derzeitigen Halbdemokratie die Grundwerte oder der Volkswille wirklich maßgebend? Oder das Geld und die Parteien? Dieses beim ersten Erscheinen von vielen gefeierte, von der politischen Klasse noch zu wenig wahrgenommene Werk stellt eine Demokratie- und Staatslehre aus den tiefsten Quellen der menschlichen Sozialität dar: aus dem zwischenmenschlichen Verhältnis. Die gestufte soziale Reflexion ist das Prinzip, welches Handlungs- und Systemtheorie überbrückt. Heinrichs' Reflexions-Systemtheorie führt zu höchst praktischen Postulaten, angefangen beim parlamentarischen Herzen der Demokratie: Gliederung in vier Herzkammern, um die sozialen Subsysteme als Wertstufen (Grundwerte, kulturelle Werte, politische und wirtschaftliche Werte) zu realisieren. Die Abschaffung der Einheitsparteien zugunsten von Sachparteien führt zu einer Synthese von direkter und parlamentarischer Demokratie, einer neuen Sachlichkeit der Lösungssuche, welche die Schwächen beider historisch getrennten Demokratieformen hinter sich lässt. Wer ernsthaft an einer Weiterentwicklung unserer schwächelnden Demokratien interessiert ist und über Wunschphrasen wie 'Wir brauchen mehr direkte Demokratie' hinausgehen will, kann an dieser Grundlagentheorie nicht mehr vorbei gehen.
Autorenportrait
Johannes Heinrichs lehrte seit 1975 Sozialphilosophie an der Jesuitenhochschule Sankt Georgen (Frankfurt/M.) und war zuletzt Professor für Sozialökologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (Nachfolge von Rudolf Bahro). Er gilt als Ausnahmeerscheinung und Neuerer in philosophischer Systematik. Auf den Schultern der großen deutschen Idealisten stehend, doch diese produktiv in einer umfassenden Reflexions-Systemtheorie weiter denkend, hat er einen viel diskutierten Entwurf für eine friedliche äRevolution der Demokratieô vorgelegt, flankiert von einem in Literaturkreisen bekannten Kommentar zu Hölderlins 'Hyperion', unter dem Titel 'Revolution aus Geist und Liebe'.