Beschreibung
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von schleichenden Risiken. Im Fokus steht dabei die Untersuchung der Art und Weise, wie Laien den Klimawandel wahrnehmen und bewerten. Am Beispiel von zwei wasserbezogenen Risiken – Trinkwasserverfügbarkeit und Überflutung – die durch den Klimawandel in Intensität und/oder Häufigkeit verstärkt werden können, werden die theoretischen Grundlagen zur Wahrnehmung solcher Risiken erarbeitet.
Darauf aufbauend wird ein eigenes konzeptuelles Modell erstellt, das psychologische Variablen, wie Zukunftsorientiertheit und Abwehrmechanismen beinhaltet. Für Teile aus diesem Modell wurden qualitative und quantitative empirische Studien durchgeführt, deren Ergebnisse präsentiert und diskutiert werden. Ausgewählte Ergebnisse dieser eigenen Empirie sowie der bestehenden Literatur münden darüber hinaus in ein Multi-Agenten System (MAS). Mit diesem MAS wurden unterschiedliche gesellschaftliche Szenarios simuliert und die Ergebnisse unter Gesichtspunkten psycho-sozialer Nachhaltigkeit bewertet. Es kann verdeutlicht werden, dass und wie erhöhte Aufmerksamkeit auf den Schutz von Trinkwasserressourcen zu Unzufriedenheit bei der Bevölkerung führen kann. Insbesondere dann, wenn weitere Gefahren, etwa durch Hochwasser aufgrund des Klimawandels zunehmen. Es wird nötig sein, einen trade-off zwischen den jeweiligen Interessen vorzunehmen. Das MAS stellt als Teil eines Entscheidungsunterstützungssystems ein insbesondere für Entscheidungsträger im Bereich Wasserwirtschaft und der Politik interessantes Mittel dar, mögliche „Nebenwirkungen“ im sozialen Bereich abzuschätzen.
zusätzliche Downloads:
http://www.metropolis-verlag.de/dl/seidlsourcecode.zip" Quellcode des Agenten-Modells