Beschreibung
Neuere Debatten um eine nachhaltige Wirtschaftsweise thematisieren neben den inzwischen weitgehend gereiften Ansätzen des betrieblichen Umweltmanagements immer stärker auch die Reduzierung der ökologischen Wirkung von Produkten und Dienstleistungen entlang ihres ökologischen Lebenszyklusses als wichtiges Handlungsfeld. Im Zentrum der praktischen und theoretischen Diskussion über einen ökologischen Strukturwandel wird hierbei einer Verbindung von Akteuren auf mehreren Wertschöpfungsstufen bereits im Stadium der Produktgestaltung eine wesentliche Bedeutung zugemessen. Sie könnten, so die These, ihre spezifischen Ressourcen und Handlungsspielräume im Bereich der Herstellung, dem Vertrieb, dem Gebrauch und der Entsorgung von Produkten in den produktbezogenen Innovationsprozess einbringen und hierdurch neuartige ökologische Prozess-, Produkt- und Systeminnovationen ermöglichen.
Genau hier setzt das Buch von Frank Ebinger an, das sich seinem Untersuchungsgegenstand mit einem spezifischen Fokus nähert: Es betrachtet ökologieorientierte Produktinnovationsprozesse aus einer ressourcen-orientierten Sicht und fragt nach potenziellen Ansatzpunkten für ökologische Innovationskooperationen und der Rolle, die Akteurskooperationen bei der Mobilisierung strategischer Ressourcen spielen können.
Hierzu wird auf breiter theoretischer Basis ein heuristischer Analyserahmen entwickelt, der aus Sicht eines fokalen Unternehmens dazu beitragen soll, ökologische Innovationskooperationen zu analysieren. Als strukturelle Systematisierungsgrundlage des Analyserahmens dienen Überlegungen zu "Industrial Networks", die grundsätzlich zwischen den Variablen "Aktivitäten", "Akteure" und "Ressourcen" unterscheiden. Das hierdurch entstehende Bezugssystem macht eine differenzierte Analyse verschiedener Aspekte zu ökologischen Produktinnovationskooperationen möglich. Die zentrale Frage, die hierdurch beantwortet werden kann, lautet schließlich: "Welche strategischen Ressourcen werden durch (vorhandene) Kooperationsbeziehungen mit verschiedenen externen Akteuren im Rahmen eines produktbezogenen ökologischen Innovationsprozesses eingebracht und in welcher Form nutzbar gemacht?"
Der entwickelte Analyserahmen wird durch ein Fallbeispiel zu einer Innovationskooperation illustriert, die sich mit der ökologischen Optimierung von Fernsehgeräten beschäftigt ("Grüner Fernseher").