Beschreibung
Imperialismus definieren die Autoren als eine 'offene oder latente Gewaltpolitik zur externen Absicherung eines internen Regimes' und als zentralen Bestandteil der territorialen Reproduktion des Kapitalismus. Verabschieden sie damit die Sichtweise, Imperialismus sei ein Stadium der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, so zeigen sie jedoch, dass sich aus der polit-ökonomisch begründeten Analyse schlüssige Einsichten auch in gegenwärtige weltwirtschaftliche und -politische Abläufe ergeben. Klassische Imperialismustheorien (J. A. Hobson, Rudolf Hilferding, Joseph Schumpeter, Karl Kautsky sowie W. I. Lenin und Rosa Luxemburg) werden ebenso berücksichtigt wie Beiträge aus der aktuellen Debatte (Leo Panitch, Sam Gindin oder David Harvey). Nach einer Analyse des US-Imperialismus seit 1945 fragen die Autoren auch, wie es sich mit einem 'Euroimperialismus' verhält. Kritik an der ideologischen Figur eines 'guten Imperialismus' und Überlegungen zu einem zeitgemäßen Antiimperialismus beschließen den Band.
Autorenportrait
Frank Deppe, Dr. phil., *1941. Emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Universität Marburg. Letzte Veröffentlichung: Politisches Denken im 20. Jahrhundert, 4 Bände; David Salomon, Dr. phil.,*1979. Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Instituten für Politikwissenschaft der Universität Marburg und der TU Darmstadt. Arbeitsschwerpunkte: Politische Theorie, politische Ästhetik und politische Bildung; IngarSolty, *1979, Politikwissenschaftler, Doktorand an der York University in Toronto/Kanada, Redakteur der Zeitschrift 'Das Argument', Arbeitsschwerpunkte: Internationale Politische Ökonomie, Politische Theorie.