Beschreibung
Die Stücke von Marius von Mayenburg sind schonungslos konsequente Spiele mit Generations- und Familienkonflikten, in denen der Autor deren zerstörerisches Potential mit sezierender Genauigkeit beschreibt. In FEUERGESICHT läuft der heranwachsende Kurt mit jeder Aufsässigkeit ins Leser. Nach einem Feuer in der Schule riecht Olga, seine Schwester, das Benzin auf seiner Haut. Sie erpreßt für ihr Schweigen die Teilnahme an seinen Brandstiftungen. Kurt vertraut ihr, aber Olga hält ihn nicht aus. In PARASITEN verläßt die schwangere und suizidgefährdete Friderike ihren Lebensgefährten Petrik. Nachdem sie ohnmächtig aufgefunden wurde, nimmt ihre Schwester Betsi sie für ein paar Tage in ihre Hochhauswohnung auf. Betsi pflegt dort auch ihren Freund Ringo, der nach einem Autounfall im Rollstuhl sitzt und den selbstquälerischen Besuchen von Multscher, dem Unfallverursacher, ausgesetzt ist. Ein Belagerungszustand entsteht, als auch Petrik im Hochhaus erscheint. Sie alle machen sich kaputt und brauchen sich zum Weiterleben. "FEUERGESICHT handelt vom fiebrigen Feuer des Inzests... Kein Frühlings Erwachen. Les Enfants terribles 1998, Mayenburg grüßt Cocteau. Kurzszenen, Szenensplitter, wenige Sätze lang, videoclipschnelle Schnitte. Ein atemberaubendes Stakkato zahnradartig ineinandergreifender Dramaturgie. Voll unterkühlter Hitze, die Sprache lakonisch knapp." (Theater der Zeit) "Und zudem, man wagt es kaum, es auszusprechen, ein Geschichtenerzähler." (FAZ)