Beschreibung
Interkulturalität stellt für Ram Adhar Mall weder einen Synkretismus noch die Kulturalität eines bestimmten Volkes dar, sei dieses europäisch oder außereuropäisch. Interkulturalität ist der Name einer Einstellung mit der Einsicht und Bereitschaft, mehrere Wege zum gleichen Ziel zuzulassen. Sie kennt insbesondere fünf Perspektiven: eine philosophische, eine religionswissenschaftliche, eine religiöse, eine kulturelle und eine politische Perspektive. Die philosophische Sicht zeigt, daß die philosophia perennis niemandes Besitz allein ist. Nach religionswissenschaftlicher Sicht besitzen alle Religionen und Kulturen eine Lebensmitte, die sie mit anderen Religionen und Kulturen verbindet. Der religiösen Sicht nach ist eine Erlösung sowohl mit Gott als auch ohne ihn möglich. Aus kultureller Sicht ist keine Tradition privilegiert. Die politische Sicht macht deutlich, daß Interkulturalität eine grundsätzlich-pluralistische und demokratische Überzeugung darstellt. Die Realität dieser Perspektiven setzt eine offene Gesellschaft voraus. Freiheit und Verantwortung, Bildung und Verbindlichkeit, Toleranz und Dialog erhalten nach der Überzeugung Malls ihren Sinn nur dort. Eine so verstandene Interkulturalität führt zu einer neuen Konzeption von Religionsphilosophie und Religionswissenschaft.
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Einleitung des Herausgebers
Prolog des Autors
Erster Essay
Das Paradigma der Interreligiosität:
Wertneutralität von Religionsphilosophie und Religionswissenschaft
1. 1. Paradigmatisches Beispiel eines interreligiösen Gesprächs
1. 2. Hermeneutik und die Idee einer ›religio perennis‹
1. 3. Konzeption einer pluralistischen Theologie
Zweiter Essay
Der Hinduismus und seine Stellung im Kreise der Weltreligionen
2. 1. Versuch einer Definition des Hinduismus
2. 2. Das Verhältnis von Einheit und Vielfalt
Dritter Essay
Die Parallelität zwischen Religionsphilosophie und Religionswissenschaft
3. 1. Ansätze im indischen Denken
Vierter Essay
Interkulturelle und interreligiöse Reflexionen zum Projekt Weltgewissen
4. 1. Philosophie und Weltgewissen
4. 2. Weltgewissen und Toleranzgedanke
4. 3. Zur Standortbestimmung des Weltgewissens
Fünfter Essay
Zur melioristischen Religionsphilosophie:
William James, Max Scheler und Gustav Mensching
5. 1. Eine melioristische Sicht der Religionsphilosophie
5. 2. Schelers Religionsphilosophie
Sechster Essay
Religion innerhalb der Grenzen von ›Erfahrung‹und bloßer ›Vernunft‹:
David Hume und Immanuel Kant
6. 1. Zur philosophischen Rede von Gott
6. 2. Natürliche Theologie
6. 3. Humes Religionsphilosophie
6. 4. Kants Religionsphilosophie
6. 5. Hume und Kant im Vergleich
Epilog des Autors
Anhang: Tod und Verklärung.
Eine interreligiöse und interkulturelle Perspektive
Ein Wort zuvor
1. Leben, Tod und die Unsterblichkeit der Seele
2. Der Tod im Vergleich der Kulturen
3. Zum Verhältnis zwischen Tod und Verklärung
4. Leben und Tod im Gespräch miteinander
Ausgewählte Literatur
Herausgeber, Autoren und Wissenschaftlicher Beirat
Namensverzeichnis