Beschreibung
Interkulturelle Philosophie ist nicht eine neue Auflage des schwärmerisch-romantischen, exotischen und dilettantisch anmutenden Interesses für das Außereuropäische, auch nicht eine bloße Reaktion oder Hilfskonstruktion angesichts der pluralistischen Situation der philosophischen Konventionen. Ebensowenig ist sie ein Eklektizismus verschiedener Philosophien. Methodisch verfährt sie so, dass sie kein Begriffssystem unnötig privilegiert, eher findet sie Überlappungen unter ihnen. Die moderne-postmoderne Debatte verliert so ihren Stachel. Interkulturelle Philosophie, so verstanden, etabliert sich als eine grundlegende neue Orientierung. Eine adäquate interkulturelle Hermeneutik stellt einen Pfad dar, dessen Begehen zugleich ihr konstitutives Element und ihr erhabenes Ziel ist. Sie ist daher mehr als eine Lehre; sie ist auch eine geistige Übung und vermittelt schöpferisch zwischen Anthropologie und Hermeneutik.
Autorenportrait
Ram Adhar Mall, geb. 1937 in Indien, Studium der Philosophie, Psychologie und Indologie an den Universitäten Kalkutta, Göttingen und Köln. Lehrte an verschiedenen indischen und deutschen Universitäten, z.Zt. lehrt er an der Universität München. Präsident der internationalen ''Gesellschaft für interkulturelle Philosophie e.V.'' und Mitherausgeber der ''Studien zur interkulturellen Philosophie''. Veröffentlichungen u.a.: Philosophie im Vergleich der Kulturen. Interkulturelle Philosophie - eine neue Orientierung (1995); Der Hinduismus. Seine Stellung in der Vielfalt der Religionen (1997); Intercultural Philosophy (1999).