Beschreibung
Während mit dem Einzug des ›cultural turn‹ in den Geisteswissenschaften Kultur zunächst als Text untersucht wurde, vollzieht sich seit geraumer Zeit auch eine Wende zur Visuellen Kultur hin. Dieser Wandel versteht sich als eine Antwort auf die hegemoniale Kraft der Bilder, die als zentraler Faktor ihre Wirkung in sozialen, politischen und ökonomischen Zusammenhängen entfaltet. Dieser Band, der die Reihe Klagenfurter Beiträge zur Visuellen Kultur begründet, nimmt sich dies zum Anlass und analysiert die kulturellen Bilderwelten in alltäglichen und deshalb auch zentralen visuellen Medien: in Filmen, Serien, Illustrierten und Comics. Die exemplarischen Beiträge verstehen sich als Zugang und Leitfaden in die kulturelle Konstruktion des Visuellen. Sie erschließen nicht nur einen konkreten Gegenstand aus kultur-, film- und literaturwissenschaftlicher sowie psychologischer Perspektive – die Ansätze liefern zugleich auch philosophische, ästhetische und wahrnehmungstheoretische Erkenntnisse zur Produktion, Zirkulation, Rezeption sowie dem Austausch von Bildern.
Autorenportrait
Jörg Helbig ist seit 2004 Professor für Englische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Arno Russegger, geb. 1959, ist derzeit Ao.Univ.-Prof. am Institut für Germanistik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Rainer Winter, Jg. 1960, ist seit 2002 Universitätsprofessor für Medien- und Kulturtheorie an der Alpen Adria Universität in Klagenfurt am Wörthersee. Seit 2012 ist er außerdem Adjunct Professor an der Charles Sturt University in Sydney.
Inhalt
Jörg Helbig; Arno Rußegger; Rainer Winter
Einleitung
Matthias Wieser
Visual turn und Visual Culture Studies
Axel Krefting
Bildwahrnehmung und die Arbeit des Unbewussten. Zur Psychoanalyse des Visuellen
Jörg Helbig
First Impressions: Zur Bedeutung des ersten Bilds in Spielfilmen
Arno Rußegger
Filmgeschichte, recycelt. Zur Ästhetik der Ungleichzeitigkeit im Film
Stefani Brusberg-Kiermeier
Alfred Hitchcocks Kinematografie des ›rein Visuellen‹
Irmbert Schenk
Wie Michelangelo Antonioni Geschichte(n) erzählt?– Kausalität vs. Kontingenz?
Rainer Winter
Die modernen und postmodernen Oberflächen der Welt. Zur Ästhetik bei Antonioni und Wong Kar-Wai
Désirée Kriesch
Don’t trust your mind: Die verdeckte Inszenierung des langen Schwindels am Beispiel der Lost-Episode The Long Con
Brigitte Hipfl
tschuschen:power?–?eine ermächtigende Fernsehserie? Diskurse und Affekte?– Interventionen und Inventionen
Simone Puff
Light vs. Dark. Eine visuelle Analyse der Bedeutung von Hautfarbe in der afroamerikanischen Zeitschrift Ebony
René Schallegger
Gezeichnete Literatur?–?Zur Begrifflichkeit des Comics
Herausgeber
Autorinnen und Autoren